Deutschlands wirkliche und starke Präsenz im westlichen Sicherheitssystem, seine Bereitschaft, sich wirklich am Bündnis zu beteiligen, auch auf Kosten seiner eigenen Opfer, ist das wichtigste Ziel, das es sich heute in seinen Beziehungen zu Berlin zu setzen gilt. Dies liegt im Interesse Europas und des Bündnisses insgesamt und insbesondere Polens, schreibt Marek A. Cichockis in einer Kolumne in Rzeczpospolita.
Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine und der heldenhaften Verteidigung der Ukrainer ist sich Deutschland seiner politischen Niederlage, aber auch seiner großen Verantwortung für das Geschehene bewusst. Dieses Bewusstsein wird natürlich langsam und nicht ohne Zögern geboren – schreckliche Fehler will niemand eingestehen.
Wenige Tage später machte Berlin, nicht ohne zunehmenden Druck von außen, endlich Zugeständnisse, sowohl bei den endgültigen westlichen Sanktionen gegen Russland als auch in der Frage der Waffenlieferungen an die Ukraine. Es ist gut zu wissen, dass der gegenwärtige Krieg die Zukunft Ost- und Mitteleuropas sowie den Platz bestimmen wird, den Deutschland jetzt im westlichen Sicherheitssystem einnehmen wird.
Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine und der heldenhaften Verteidigung der Ukrainer ist sich Deutschland seiner politischen Niederlage bewusst.
Es gibt heute viele in Polen, die sich völlig berechtigt fühlen können – haben wir nicht deutsche Politiker davor gewarnt, wozu ihre Politik gegen den Kreml führen könnte? Sie sind vielleicht auch empört über den Widerwillen, mit dem Berlin beginnt, die Realität anzunehmen, an der er so sehr seine Hand angelegt hat. Die Frage, die uns im Moment beschäftigen sollte, ist jedoch: Wer sollte unserer Meinung nach jetzt auf den Trümmern der deutschen Ostpolitik stehen?
Es darf in Berlin sicher nicht darum gehen, angesichts solch brutal aufgedeckter Fehler Unzufriedenheit zu empfinden, die irgendwann in Ressentiments umschlägt. Angesichts der schwierigen Zukunft müssen wir darüber nachdenken, wie wir Deutschland wieder in die NATO bekommen.
Ja, Deutschland muss in die Nato zurückkehren, und zwar nicht nur wegen der seit 20 Jahren aufgebauten Geschäftsstrategien mit Russland, sondern auch wegen der Lage der Streitkräfte oder der heutigen sicherheitspolitischen Haltung der Öffentlichkeit. Tatsächlich steht nur ein Fuß in der NATO. Deutschlands wirkliche und starke Präsenz im westlichen Sicherheitssystem, seine Bereitschaft, sich wirklich am Bündnis zu beteiligen, auch auf Kosten seiner eigenen Opfer, ist das wichtigste Ziel, das es sich heute in seinen Beziehungen zu Berlin zu setzen gilt. Dies liegt im Interesse Europas und des Bündnisses insgesamt und Polens im Besonderen.
Mareks A. Cichockis
Die Kolumne wurde in der Zeitung „Rzeczpospolita“ veröffentlicht.
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