Wie viele Länder hat die Europäische Union? Was wird am 27. Januar gefeiert? Deutschland? Wer die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen möchte, muss 17 von 33 Fragen dieser Art richtig beantworten. Der Test ist eine der vielen Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um die Staatsbürgerschaft zu erhalten. Aber Die Regierung hat vorgeschlagen, die Verfahren im Rahmen der Reform des Einwanderungsgesetzes zu erleichtern.
Bisher kann sich einbürgern lassen, wer seit acht Jahren in Deutschland lebt, Sprachkenntnisse nachweist, ein unbefristetes oder unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt und über ausreichende Mittel zur Selbstversorgung verfügt. Bewerber dürfen nicht vorbestraft sein und müssen die Einhaltung demokratischer Verfahren nachweisen. In der Regel ist es notwendig, auf die alte Staatsangehörigkeit zu verzichten und eine zu bestehen Sprachtest und Deutschtest.
Nach Angaben des Expertenrats für Integration und Einwanderung leben seit mehr als zehn Jahren rund fünf Millionen Menschen ohne deutschen Pass im Land. Sie könnten die Staatsbürgerschaft erhalten, wenn der Prozess nicht so kompliziert und bürokratisch wäre. Bisher hat die Regierung nur die zentralen Punkte des Reformvorhabens vorgelegt, diese sollen aber bald in Gesetze umgesetzt werden.
Doppelte Staatsbürgerschaft
Es geht um die Vereinfachung von Abläufen und den Abbau von Bürokratie. „Jeder, der hier dauerhaft lebt und arbeitet, muss die Möglichkeit haben, zu wählen und zu kandidieren, ein Teil unseres Landes mit allen daraus resultierenden Rechten und Pflichten zu sein“, sagte der sozialdemokratische Bundeskanzler Olaf Scholtz Ende November 2022.
Innenministerin Nancy Fezer erklärte, dass geplant sei, Menschen die Möglichkeit zur Einbürgerung zu geben, die seit fünf und nicht acht Jahren im Land leben. „Wer besonders gut integriert ist, könnte diese Amtszeit auf drei Jahre verkürzen“, fügte er hinzu.
Menschen über 67 müssten lediglich einen mündlichen Sprachtest absolvieren und ihre Landeskenntnisse nachweisen. Darüber hinaus wären Bewerber nicht mehr gezwungen, auf ihre alte Staatsangehörigkeit zu verzichten, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten. Auch türkischstämmige Einwanderer, die die größte Gruppe ausmachen, sollen grundsätzlich die Möglichkeit haben, eine doppelte Staatsbürgerschaft zu erwerben.
„Jahrzehnt der Verstaatlichungen“
Der Expertenrat erwarte ein „Jahrzehnt der Einbürgerung“, sagte Petra Bendel, Präsidentin des unabhängigen Beratungsgremiums, der DW. Sie wies darauf hin, dass die Kapazitäten der für die Bearbeitung zuständigen Institutionen erhöht werden müssten. Anträge auf Einbürgerung.
Deutschland hinkt hier im europäischen Vergleich noch hinterher. In der EU nehmen durchschnittlich zwei Prozent der Anspruchsberechtigten die Staatsbürgerschaft des Landes an, in dem sie leben. In Deutschland nur ein Prozent.
Eine Umfrage des Meinungsinstituts „infratest dimap“ ergab kürzlich, dass rund 49 Prozent der Deutschen die Reformpläne der Regierung unterstützen. 45 Prozent halten sie für falsch.
Petra Bendele schätzt, dass sich durch die Reform das Spektrum potenzieller Bewerber erweitern wird. „Allerdings ist die Einbürgerung eine sehr persönliche Entscheidung. Die Erfahrung zeigt, dass nur wenige der Berechtigten diesen Schritt tatsächlich wagen.“
(äh/ms)
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