Beschäftigung: Der Finanzbereich stellt immer noch sehr wenige „grüne“ Profile ein

Um den Geldtempel zu betreten, muss man keine grüne Pfote zeigen. Das Umweltthema steht zwar in allen Finanzberichten, aber in den Lebensläufen neuer Mitarbeiter steht es (noch) nicht. Zu diesem Schluss jedenfalls kommen die Zahlen von Linkedin, einem auf berufliches Networking spezialisierten sozialen Netzwerk.

Laut Daten, die L’Agefi auf Linkedin Actualités vorab veröffentlichte, zeigten im Jahr 2022 nur 0,4 % der Verträge von Unternehmen im Finanzsektor mindestens eine „grüne“ Fähigkeit im Profil des sozialen Netzwerks. Eine Zahl, die sich seit 2016 verdoppelt hat, aber immer noch außergewöhnlich niedrig ist.

„Das ist weniger als der Durchschnitt der 28 von unserem Datenwissenschaftlerteam untersuchten Länder (0,44 %). Und damit liegt Frankreich auf dem vorletzten Platz unter den europäischen Ländern.“, sagt Tiffany Blandin, Datenreporterin für Linkedin News. An der Spitze des Korbs gibt Deutschland 0,63 % und Portugal 0,71 % an. Die Vereinigten Staaten haben eine Obergrenze von 0,23 %, die sich seit sechs Jahren nicht geändert hat.

Die am wenigsten grüne Branche

In allen untersuchten Ländern sind grüne Fähigkeiten vor der Einstellung weitgehend in der Minderheit, aber die Attraktivität von Umweltarbeitern für Banken, Versicherungen und dergleichen steigt nach der Einstellung. Laut Linkedin News geben 8,3 % der Branchenfachleute in Frankreich an, einen umweltbezogenen Job oder mindestens eine „grüne“ Fähigkeit zu haben. Im Vergleich zu 2021 liegt er um 17,7 % höher und übersteigt den durchschnittlichen Indikator in den untersuchten Ländern. In Deutschland liegt dieser Anteil bei 11,3 %, in den USA bei 8 %.

Unabhängig vom verwendeten Kriterium bleibt der Finanzsektor in diesem Bereich immer noch hinter anderen Tätigkeitsbereichen zurück. Unter den 20 in Frankreich getesteten Linkedin-Branchen (siehe Grafik) liegt das Finanzwesen an letzter Stelle nach Transport und Logistik (9,5 % der grünen Kompetenzen unter den Berufsprofilen), Technologie und Information (9,8 %), Bildung (10,3 %) oder Unterhaltung. (10,6 %). Die führenden Sektoren sind die Landwirtschaft mit einem Anteil von 57,6 %, das Baugewerbe (21,9 %) und, was noch überraschender ist, Öl und Bergbau (21,7 %).

Während die EZB die Banken gerade daran erinnert hat, dass es in ihrem besten Interesse wäre, die Energiewende zu beschleunigen, wäre die Branche zweifellos gut beraten, auch bei der Personalbeschaffung einen Hauch von Grün zu verleihen.


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Baldric Schreiber

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