Beide Verdächtigen hatten seit Anfang des Jahres geplant, eine Söldnereinheit von 100 bis 150 Personen unter ihrem Kommando aufzubauen, teilte die Staatsanwaltschaft Karlsruhe mit. Mit Hilfe dieser Gruppe wollten sie sich in den Bürgerkrieg im Jemen einmischen.
Beide Männer wurden von Spezialeinheiten der Bundespolizei im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald und in München festgenommen. Außerdem wurden die Wohnungen der beiden Männer durchsucht. Zudem wurden die Vier-Personen-Wohnungen in Baden-Württemberg und Bayern durchsucht und nicht verdächtigt.
„Der Hauptantrieb hinter diesem Plan war für beide Angeklagten die Aussicht auf ein monatliches Söldner-Zielgehalt von rund 40.000 Euro für jedes Mitglied der Einheit“, heißt es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft. Die Männer erwarteten, dass die Gelder von „Dritten, vorzugsweise Saudi-Arabien“ kommen würden. Einer von ihnen versuchte „beharrlich“, Kontakt mit der saudi-arabischen Regierung aufzunehmen, jedoch ohne Erfolg.
Annahme wegen „Mordhandlungen“
Die Angeklagten wollten mit ihren paramilitärischen Kräften das Bürgerkriegsgebiet „befrieden“ und Friedensverhandlungen zwischen den Huthi-Rebellen und der jemenitischen Regierung erzwingen, so das Karlsruher Büro weiter. Beide wussten, dass es sich dabei auch um „Mordhandlungen“ handeln würde. „Außerdem erwarteten sie, dass durch die Kämpfe Zivilisten getötet und verletzt würden.“
Nach ihrem Einsatz im Jemen planten die Männer, ihre Söldneroperationen „als sogenanntes privates Militärunternehmen“ fortzusetzen. Die Kampfgruppe würde auch für Missionen in anderen Konflikten zur Verfügung stehen. Einer der beiden Angeklagten war nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft für die Anwerbung von Söldnern zuständig. Dazu hat er bereits mindestens sieben Personen kontaktiert. Die Söldner sollten nach Angaben der Ermittler hauptsächlich aus ehemaligen Bundeswehrangehörigen oder ehemaligen Polizisten rekrutiert werden.
(DW / Glas)
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