Bayern hat sein Klimaschutzgesetz reformiert. Die Regel zum Mindestabstand zwischen Windkraftanlagen bleibt in Kraft

Die bayerische Regierung hat angekündigten Änderungen des Klimaschutzgesetzes zugestimmt, die dem Bundesland zu einer Klimaneutralität bis 2040 verhelfen sollen. Kritiker sagen, die Maßnahmen seien nicht groß genug.

Die Bayerische Regierung nach der Verschiebung hat sie einer Neufassung des Klimaschutzgesetzes zugestimmt. Es ändert Bayerns erstes Klimaschutzgesetz, das nach langem Kampf Ende 2020 verabschiedet wurde. Das Hauptziel der Änderungen sei, das Bundesland bis 2040 klimaneutral zu machen, sagte Bayerns Ministerpräsident Marcus Seder nach einer zweitägigen Regierungssitzung. Treffen in München. Eine Milliarde Euro wird im nächsten Jahr für den Klimaschutz bereitgestellt.

Mit dem Wortlaut des neuen Gesetzes werden rund 50 neue Klimaschutzmaßnahmen eingeführt, insgesamt sind also 125 Maßnahmen geplant bzw. in Umsetzung. Als wichtigsten neuen Punkt nannte Seder die Verpflichtung, Photovoltaik-Module auf Dächern von Gewerbegebäuden zu installieren. Diese Verpflichtung gilt nicht für alle Neubauten, wie Seder vor rund eineinhalb Jahren versprochen hat.

Nach wie vor gilt die umstrittene „10H“-Regel, die Mindestabstände für Windparks ab der zehnfachen Anlagenhöhe festlegt. Erfahrungsgemäß ist dies ein wesentlicher Eingriff in den Bau von Windparks und zur Reduzierung des Windenergieausbaupotenzials in Bayern.

Windpark. Quelle: Toms Corser / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0

Kritik an Opposition und Umweltaktivisten

Allerdings reicht die Novelle des Bayerischen Klimaschutzgesetzes nach Ansicht des Bundesverbandes für Naturschutz (BN) für Bayern nicht aus, um seinen Anteil am Ziel der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C zu erreichen Verbesserungen, entspricht nicht den Erwartungen“, teilte der Verband am Montag in München mit. Richard Mergner, Vorsitzender des Verbandes, kritisierte, dass das Gesetz in wichtigen Bereichen wie Windenergie und Verkehr noch nicht genügend Maßnahmen vorsehe.

Die Erklärung der Seder-Regierung, die vor rund vier Monaten die Eckpfeiler seiner Klimapolitik darlegte, stößt bereits auf heftige Kritik von Oppositions- und Umweltgruppen. Das seien nur Äußerungen ohne weitreichende Maßnahmen, machen sie den bayerischen Ministerpräsidenten für die Grünen verantwortlich. Mergner, der damalige Vorsitzende des bayerischen BN, sagte zuvor, dass Söder noch konkretes und schnelles Handeln gegen den Klimawandel schulde.

Bayerns Ministerpräsident Marcus Seder. Quelle: Olafs Kosinskis / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0-de

Die Zustimmung des Landesparlaments gilt als endgültig

Nach Angaben von Umweltminister Torsten Glauber (Freistaat Bayern) wird eine neue interministerielle Koordinierungsgruppe eingerichtet, um die Fortschritte beim Klimaschutz in Bayern zu bewerten. Gegenüber dem bisher geplanten zweijährigen Intervall ist jedes Jahr ein Fortschrittsbericht erforderlich.

Der nächste Schritt ist die Verabschiedung der Gesetzesreform im Landtag. Hier gilt die Zustimmung dank der CSU und der Mehrheit der Freien Wähler in der Regierung als nahezu sicher. Allerdings dürfte die Opposition die Gelegenheit nutzen, ihre Kritik zu wiederholen und weitere Verbesserungsvorschläge zu machen.

Baldric Schreiber

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