„Wir müssen uns diesen Terminen in all ihren Widersprüchen stellen“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einer feierlichen Zeremonie im Beisein der höchsten institutionellen Vertreter des Landes.
Gemeinsam mit der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem Bundestagspräsidenten, der Sozialdemokratin Berbel Bas, sowie dem Bundesratspräsidenten, dem linken Bodo Ramelov und dem Verfassungsgericht. an der Zeremonie nahm Stephan Harbarth teil.
„Für die Deutschen ist es ein ambivalentes Datum, ein helles Datum und ein dunkles Datum“, sagte Steinmeier. Ein Tag, an dem „unsere Tränen in die Augen steigen“ und an dem „die Hoffnung aufgeht im Licht des Besten, was diesem Land widerfahren ist“, aber auch „seinem dunkelsten Abgrund“.
Steinmeier: „Für die Deutschen ist es ein ambivalentes Datum, ein helles Datum und ein dunkles Datum.“
„Ein sehr deutscher Tag“
Aus diesem Grund sei der 9. November ein „sehr deutscher Tag“, berichtete Steinmeier vom Schloss Bellevue, der Residenz des Präsidenten.
Der erste Jahrestag, 1918, entspricht der Gründung der Republik Deutschland durch die Niederlage im Ersten Weltkrieg und die Entführung Kaiser Wilhelms II.
Die zweite, 1938, ist die sogenannte „Kristallnacht“ – das erste Massaker der Nazis gegen die Juden. Dann wurden im ganzen Land Synagogen und Geschäfte angezündet, etwa 30.000 Juden verhaftet und später deportiert.
Es sei eine „Nacht der Vernichtung“ gewesen, sagte Margot Friedlander, eine Holocaust-Überlebende, die in diesen Tagen ihr hundertjähriges Jubiläum feierte und heute die offizielle Zeremonie leitete.
Der dritte Jahrestag des Falls der Berliner Mauer 1989 markierte die Freude der Wiedervereinigung zwischen Bürgern und Familien, die Jahrzehnte voneinander entfernt waren durch die sogenannte „Todeszone“, die vom kommunistischen deutschen Regime errichtet wurde.
Ohne Mauer
Dieser Tag markiert das Ende einer traumatischen zivilen und nationalen Spaltung, gefolgt von einem Prozess der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Wiedervereinigung, der vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl moderiert und mit den Alliierten diskutiert wurde.
Es wurde am 3. Oktober 1990 mit dem Inkrafttreten des Einigungsvertrages und der Eingliederung des Gebiets der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in die Bundesrepublik Deutschland (BRD) gestempelt.
Als Datum für den Nationalfeiertag der Einheit wurde der 3. Oktober gewählt, obwohl der 9. November das deutsche kollektive Gedächtnis emotional viel stärker aufgeladen hat.
Diese Entscheidung wurde vor dem Hintergrund getroffen, dass der Jahrestag des Mauerfalls nicht zum öffentlichen Festtag erklärt werden konnte, da er mit den Schrecken der ersten NS-Pogrome zusammenfiel.
rml (efe, Twitter)
„Kaffeefanatiker. Professioneller Reiseliebhaber. Subtil charmanter Entdecker. Zombie-Nerd. Böser Schöpfer. Begeisterter Musikliebhaber.“