Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser lehnt die Wiedereinführung dauerhafter Grenzkontrollen an den Grenzen zu Tschechien und Polen wegen illegaler Einwanderung ab. Dies geht nach Angaben der DPA-Agentur aus einem Schreiben des Bundesinnenministeriums an die Innenminister der Länder Brandenburg und Sachsen hervor, die den Minister in diesem Monat aufgefordert haben, die Inspektionen wieder aufzunehmen. Voraussetzung für die vorübergehende Wiedereinführung der Kontrollen ist laut Faeserová eine ernsthafte Bedrohung der öffentlichen Ordnung und der inneren Sicherheit.
In dem Brief, den Faeserová unterzeichnet hat, heißt es unter anderem, dass die geforderte Maßnahme immer den Charakter einer „ultima ratio“, also der extremsten Maßnahme, habe.
An der deutsch-polnischen Grenze, heißt es in der Antwort, schwanke die Zahl der illegal nach Deutschland einreisenden Menschen. Allerdings liegen sie seit Ende Februar über dem Niveau der Einwanderungszahlen an der deutsch-österreichischen Grenze. An der deutsch-tschechischen Grenze sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums die illegalen Einreisen seit dem Höhepunkt im September letzten Jahres deutlich zurückgegangen. Das Innenministerium schrieb weiter, dass eine vorübergehende Wiederherstellung der Kontrollen an den Grenzen zu Polen und Tschechien derzeit nicht in Betracht gezogen werde.
Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen wiederum hält es laut DPA für machbar, die illegale Einreise durch eine schnelle Einführung von Kontrollen an der Grenze zu Polen einzudämmen. Letzte Woche äußerte er seine Hoffnung, dass die Maßnahme Anfang Juni eingeführt werden könne.
In diesem Monat bat Sachsens Innenminister Armin Schuster zusammen mit seinem brandenburgischen Kollegen Stübgen, der Vertreter der Christdemokraten (CDU) ist, die Bundesinnenministerin, die Sozialdemokratin (SPD) Nancy Faeserová, um Kontrollen an den Grenzen zum Land Tschechien und Polen. Die vorübergehende Wiedereinführung von Grenzkontrollen obliegt dem Bundesinnenminister. Bayern verlangt keine Wiedereinführung von Grenzkontrollen zur Tschechischen Republik.
Anfang des Monats einigte sich Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer darauf, dass Deutschland je nach Einwanderungslage vorübergehende Grenzkontrollen zu seinen Nachbarn einführen kann, ähnlich wie bisher seit 2015 aus. Die Grenze zu Österreich. Allerdings finden diese Kontrollen nicht entlang der gesamten Grenze zu Österreich statt, sondern nur an ausgewählten Grenzübergangsstellen. Deutschland will zudem die sogenannten verdeckten Kontrollen und Durchsuchungen an allen seinen Grenzen verstärken.
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