Aktualisieren: 27.02.2023 09:08
Ausgestellt von: 27.02.2023, 09:08
Berlin – Ein Warnstreik der Gewerkschaften für höhere Löhne hat heute den Verkehr an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn in Westdeutschland lahmgelegt. Mehr als 300 Flüge wurden gestrichen und mehrere Dutzend weitere Verbindungen auf andere Flughäfen verlegt. Der Protest in beide Richtungen betraf auch die Morgen- und Abendstrecke von Eurowings zwischen Prag und Düsseldorf.
Der Flughafen Köln/Bonn hatte für heute 136 Passagierflüge geplant, aber 131 wurden wegen des Streiks gestrichen. „Passagiere werden dringend gebeten, sich vor der Anreise zum Flughafen bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reisebüro über den Status ihres Fluges zu informieren“, teilte der Flughafen mit.
In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf wurden für heute 330 Flüge vorbereitet. Aufgrund von Gewerkschaftsmaßnahmen werden jedoch 205 Flüge nicht stattfinden und weitere etwa 40 wurden auf andere Flughäfen verlegt oder auf Dienstag verschoben. Die Düsseldorfer Flughafenbehörde sagte, sie habe sich mit den Gewerkschaften darauf geeinigt, den Notbetrieb aufrechtzuerhalten, um medizinische und humanitäre Flüge zu ermöglichen.
Prag hat eine direkte Flugverbindung nach Düsseldorf, die aber für heute gestrichen wurde. Der Vormittagsdienst nach Prag mit Landung um 08:20 Uhr und anschließendem Abflug nach Düsseldorf um 09:00 Uhr sowie der Nachmittagsdienst mit Landung in der tschechischen Hauptstadt um 19:50 Uhr und Abflug um 21:50 Uhr sind für heute abgesagt, wie Eurowings auf ihrer Website mitteilt.
„Mit dem Streik setzen die Beschäftigten die Arbeitgeber unter Druck, weil die laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst kein akzeptables Angebot hervorgebracht haben“, sagte Andrea Becker, Leiterin der Gewerkschaft Verdi Nord. Rheinland-Westfalen, über den heutigen Protest. „Inflation, hohe Energie- und Lebensmittelpreise bringen die meisten Arbeitnehmer in eine prekäre Situation. Viele wissen nicht mehr, wie sie Miete zahlen und den Kühlschrank füllen sollen. Sie brauchen viel mehr Geld zum Leben. Arbeitgeber müssen das verstehen und entsprechend reagieren. Sie müssen die gute Arbeit der Mitarbeiter bewerten und sie von enormem finanziellen Druck entlasten“, fügte er hinzu.
Von den Verhandlungen über neue Tarifverträge sind laut Verdi unter anderem die Beschäftigten der meisten Fluggesellschaften, Flughafenfeuerwehren oder Mitarbeiter des Bodendienstes betroffen. „Sie fordern eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro (11.800 CZK) im Monat“, so die Gewerkschaften. Die Arbeitgeber boten eine Lohnerhöhung um fünf Prozent in zwei Schritten und eine Einmalzahlung von 2.500 Euro (59.000 CZK) an.
Heute kam das Leben in Nordrhein-Westfalen durch weitere Warnstreiks zum Erliegen, unter anderem schlossen sich ÖPNV-Fahrer, Beamte oder Kindergartenmitarbeiter dem Protest für Lohnerhöhungen an. Auch der Betrieb ist in verschiedenen Kliniken eingeschränkt.
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