Die Entscheidung der Berliner Behörden, den 75. Jahrestag der Verfassung nur mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und ohne Polen zu feiern, ist ein Fehler und beweist die in Deutschland bestehenden Stereotypen.
Der Autor erinnerte daran, dass der französische Präsident Emmanuel Macron am Sonntag in Berlin mit dem deutschen Präsidenten Frank-Walter Steinmeier zusammentreffen wird. Die beiden Politiker werden am Demokratiefest im Regierungsviertel teilnehmen, das zu Ehren des 75. Jahrestages des Inkrafttretens des Grundgesetzes – der deutschen Verfassung – stattfindet. Anschließend gibt es politische Gespräche, eine Pressekonferenz, einen gemeinsamen Spaziergang durch das Brandenburger Tor und einen Empfang in Steinmeiers Residenz, Schloss Bellevue.
Was werden die polnischen Nachbarn denken?
Kurianovic erklärte, dass das Gipfeltreffen dazu dienen sollte, das „zerrüttete“ Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich zu verbessern. Auch nach der Europawahl will die deutsche Seite die Bedeutung der Beziehungen zu Frankreich unter Beweis stellen.
„Das ist alles großartig. Aber was werden die polnischen Nachbarn in diesem Fall denken?“, fragt der Autor. „Schließlich“, fährt er fort, „wird der Jahrestag der Verfassung nicht nur als deutsches, sondern auch als europäisches Ereignis gefeiert.“ „Polen geschaffen.“ die erste Verfassung in Europa, die im Jahr 2024 den 3. Mai als Wendepunkt markierte. „Ohne die (polnische Verfassung) wäre das deutsche Grundgesetz in dieser Form wahrscheinlich nie entstanden“, schreibt Kurianowicz und fragt: „Wie konnte es an einem so wichtigen Tag wie dem Jahrestag des Grundgesetzes vergessen werden?“
Fehler und Stereotypen
Der Autor stellte fest, dass Deutschland erst am Mittwoch damit prahlte, das Weimarer Dreieck „erweckt“ zu haben. „Steinmeiers Entscheidung, Präsident Andrzej Duda nicht einzuladen, ist falsch und zeigt, dass trotz des Krieges in der Ukraine und der Fokussierung auf Osteuropa immer noch westdeutsche Stereotypen über die Osthälfte des Kontinents bestehen“, sagte der Berliner Chefredakteur. Zeitung“.
Den Berliner Feierlichkeiten einen gesamteuropäischen Charakter zu verleihen, wäre ein starkes Signal, sagt Kurianovic und erinnert daran, dass in Deutschland 880.000 Menschen leben. Polnische Staatsbürger, die Zahl der Menschen mit polnischen Wurzeln wird auf 2,2 Millionen geschätzt.
Ein wichtiges Signal wäre laut Kurianovich, nicht nur die demokratischen Traditionen in Frankreich und Deutschland zu würdigen, sondern auch die Bedeutung Polens und Osteuropas hervorzuheben. „Wir müssen ein Land ehren, dem wie keinem anderen das Streben nach Freiheit im Blut liegt“, schlussfolgert Kurianowicz in der Berliner Zeitung.
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