Im Jahr 2021 hatten etwa 25 % der Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn Verspätung. Lange Wartezeiten und ausgefallene Dienste sind bundesweit an der Tagesordnung. Das Land ist international als Land der Effizienz und Pünktlichkeit anerkannt. Der Bahnbetreiber Deutsche Bahn (DB) hat am Mittwoch (01.05.) Daten veröffentlicht, die diese Einschätzung nur bekräftigen. Laut DB erreichten im Jahr 2021 nur 75,2 % ihrer Hochgeschwindigkeits-Intercity-Verbindungen, die unter den Akronymen ICE und IC bekannt sind, ihr Ziel, ein deutlicher Rückgang gegenüber 82 % im Jahr 2020. Der Prozentsatz im Jahr 2020 galt als der höchste Pünktlichkeitsrekord seit 15 Jahren. Viele Analysten spekulierten jedoch, dass dies eher auf weniger häufige Züge im ersten Jahr der Pandemie zurückzuführen sei, als viele Passagiere begannen, von zu Hause aus zu arbeiten und unnötige Reisen zu vermeiden. DB beschuldigt Überschwemmungen, Streiks, Bauarbeiten … In einer am Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung machte die Deutsche Bahn einen starken Rückgang der Pünktlichkeit im Jahr 2021 für eine Reihe von Faktoren verantwortlich, darunter die Verwüstungen durch die verheerenden Überschwemmungen in Westdeutschland im Juli, die zerstörten mehr als 1 Milliarde US-Dollar. Euro-Eisenbahninfrastruktur. Das Unternehmen hob auch einen Streik der Eisenbahner im September sowie den Bau neuer Niederlassungen und Infrastrukturarbeiten hervor, nachdem viele Projekte im Jahr 2020 eingestellt worden waren. „Dies hat viele Schwachstellen in unserem Netzwerk geschaffen“, sagte das Unternehmen. Die Verspätungen seien nicht nur für die Personenzüge, sondern auch für das ausgedehnte Güterverkehrsnetz problematisch. Verkehrsexperten weisen seit Jahren darauf hin, dass die Bundesregierung zugunsten der Autoindustrie zu wenig in das nationale Eisenbahnsystem investiert. Die Forscher weisen auch darauf hin, dass die DB mit der Übernahme eines teils öffentlichen und teils privatisierten Geschäftsmodells eine Managementstruktur betreibt, die bei Problemen die Übertragung von Verantwortlichkeiten auf einen anderen Unternehmenszweig erleichtert. Trotz dieser Situation kündigte die Deutsche Bahn kürzlich Pläne an, die Tarife für Verbraucher anzuheben. Im November erhielt das Unternehmen staatliche Hilfen in Höhe von 2,1 Milliarden Euro, um die durch die Pandemie verursachten Schäden zu decken. Autorin: Elisabeth Schumacher
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