Ab dem 1. Juli 2021 sind in Deutschland neue Leitlinien zur Behandlung der Parodontitis erschienen, für die Zahnärzte seit mehr als einem Dutzend Jahren kämpfen. Daher entspricht die Behandlung der Parodontitis hierzulande den neuesten zahnmedizinischen Erkenntnissen.
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Die Gesamtfläche aller Zahnwurzeln ist so groß wie die Haut der Hand. Und wenn eine so große Fläche entzündet ist, muss es den ganzen Körper betreffen.
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Ab dem 1. Juli 2021 treten in Deutschland neue Leitlinien zur Behandlung der Parodontitis in Kraft.
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Aufgrund der neuen Leitlinien zur Parodontitisbehandlung in Deutschland werden die Mehrkosten für parodontitisbezogene Leistungen rund 0,8 Mrd. € pro Jahr betragen.
Parodontitis ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen der Welt. In Deutschland leiden rund 11,5 Millionen Menschen an der schweren Form der Erkrankung.
Parodontitis an vorderster Front einer schweren Erkrankung
Parodontitis ist viel gefährlicher als bisher angenommen, sagt Zahnarzt Klaus-Dieter Pancner aus Weimar: Sie führt oft zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Schwangere leider an ihre Kinder weitergeben können. Eine unbehandelte Parodontitis führt zur Bildung von Blutgerinnseln, die zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt führen können. Es besteht kein Zweifel, dass es einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Alzheimer und Demenz gibt.
Es wird untersucht, ob sich der ständige Bakterienfluss aus dem Mund durch das geschädigte Zahnfleisch auch negativ auf die Behandlung anderer Erkrankungen auswirkt. Zahnarzt Klaus-Dieter Pancner erklärt: Wenn Sie die gesamte Zahnwurzeloberfläche dehnen, erhalten Sie so viel Fläche wie Ihre Handhaut. Und wenn eine so große Fläche entzündet ist, muss es den ganzen Körper betreffen. Alle Arten von Bakterien können durch den Mund gelangen und den ganzen Körper infizieren. Jede Parodontitis verursacht eine Blut-Mini-Infektion. Und der Körper muss ständig dagegen ankämpfen.
Kollisionen zur Anerkennung moderner Behandlungsmethoden der Parodontitis
2004 wurde eine bundesweite Arbeitsgruppe Parodontologie gegründet, in der Panzners seit vielen Jahren aktiv ist. – Von 2009 bis heute haben wir in dieser Gruppe für eine sinnvolle, wissenschaftlich anerkannte Methode zur Behandlung von Parodontitis gekämpft. Dank der Einführung neuer Leitlinien haben wir unser Ziel endlich erreicht – der Zahnarzt ist zufrieden.
Die der Richtlinie zugrunde liegenden Maßnahmen gebe es seit 2009, sagt Panzner. – Wenn Parodontitis als chronische Erkrankung gilt, müssen die Krankenkassen die höheren Behandlungskosten des Patienten tragen. Neue, wirksamere, aber ausgefeiltere Therapien verursachen zudem deutlich höhere Kosten. Deshalb habe es so lange gedauert, bis man sich mit den Versicherern geeinigt habe, erklärt der Zahnarzt.
Aufgrund der neuen Behandlungsleitlinien schätzen die Verantwortlichen der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland die Mehrkosten der Parodontitisbehandlung auf rund 0,8 Milliarden Euro pro Jahr.
Versicherer sehen die Vorteile
Am Ende stimmten die Krankenkassen jedoch den Kosten zu, da der Nutzen der neuen Richtlinie die Kosten überwiegt. Eine intensive Betreuung der Versicherten in der Parodontalbehandlung ist besonders wichtig, um eine erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten.
Dr. Arnim Findeklie, Vorsitzender des Verbands der Pflegekassen (VDEK), der die Interessen von sechs gesetzlichen Krankenkassen vertritt, sagt: Wir sind zuversichtlich, dass die neuen Tarife langfristig die Zahl der Versicherten mit schwerer Parodontitis reduzieren werden. und gleichzeitig wird sich die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.
Nicht nur eine altersbedingte Krankheit
Zahnverlust und Zahnfleischschwellung sind nicht die einzigen Folgen einer unbehandelten Parodontitis. Kauschwierigkeiten, nachlassende Kieferknochen, Zahnfleischbluten und sogenannte längere Zähne, also offene Halszähne aufgrund eines Zahnfleischrezidivs, können Ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Leider kann die Krankheit auch sehr junge Menschen betreffen. Parodontitis tritt nicht nur bei Milchzähnen auf, sondern mit dem Auftreten bleibender Zähne können die ersten Probleme auftreten. Bei jüngeren Patienten äußern sie sich häufiger durch Wucherungen am Zahnfleisch, bei älteren Patienten – durch sogenannte Taschen.
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