Jedes Jahr am 22. März erinnert uns der Weltwassertag daran, wie wichtig eine der wichtigsten Ressourcen des Lebens ist. Fast zwei Drittel unseres Planeten sind mit Wasser bedeckt, aber nicht einmal 3 % des Süßwassers sind trinkbar. Jeden Tag gelangen große Mengen an Chemikalien in unsere Gewässer und bedrohen die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen. Neben Pestiziden verunreinigen zum Beispiel auch Medikamentenrückstände unser Trinkwasser. Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) hat technische Lösungen zur Reinigung von Abwässern von diesen Schadstoffen entwickelt.
Nach Angaben des Umweltbundesamtes wurden bereits mehr als 400 verschiedene pharmazeutische Wirkstoffe, deren Zwischenprodukte oder Umwandlungsprodukte in der Umwelt nachgewiesen. Tierarzneimittel gelangen als Dünger mit Gülle und Mist auf unsere Felder oder werden auf die Weiden abgegeben. Von dort gelangen sie in oberflächennahe Gewässer und ins Grundwasser. Arzneimittel, die für den Menschen bestimmt sind, gelangen über das Abwasser in Kläranlagen, werden dort aber in der Regel nicht eingeleitet.
Der Verband Deutscher forschender Arzneimittelhersteller vfa betont die geringe Konzentration von Arzneimittelrückständen im Wasser. Eine Möglichkeit, diese Rückstände zu eliminieren, bestünde jedoch laut Verband darin, die derzeit eingesetzte Abwasserreinigungstechnik so auszubauen, dass die Medikamente nicht in Gewässer gelangen.
Innovative Verfahren garantieren sauberes Wasser
Prof.. DR. Jürgen Kolb, Experte für Umwelttechnik am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP), erläutert den aktuellen Stand der Forschung. „Wir kombinieren klassische physikalische Verfahren zur Abwasserbehandlung mit neuen Technologien wie Ultraschall, gepulsten elektrischen Feldern und Plasmatechnologie. Dadurch können wir chemische Verbindungen wie Medikamentenrückstände sowie andere menschengemachte Schadstoffe abbauen und in unschädliche Stoffe umwandeln.
Diese Methoden haben ihr Potenzial bereits in verschiedenen Forschungsprojekten des INP unter Beweis gestellt. Ansätze werden derzeit in praxisgerechte Settings überführt. „Unser Ansatz sind im Moment mobile Installationen, die zum Beispiel in Krankenhäusern eingesetzt werden können, wo die Wasserbelastung mit Medikamentenrückständen besonders hoch ist. Gerade angesichts der wachsenden Zahl antibiotikaresistenter Mikroorganismen sehen wir dringenden Handlungsbedarf“, ergänzt Kolb. Die Technologien eignen sich auch für Hauskläranlagen als vierte Reinigungsstufe.
Der Weltwassertag wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Seit 1993 findet er jedes Jahr am 22. März statt. Das diesjährige Motto lautet „Accelerating Change“. An diesem Tag finden weltweit Aktionen statt, um auf die essentielle Bedeutung von Wasser aufmerksam zu machen und Initiativen für sauberes Wasser und den sinnvollen Umgang mit Ressourcen zu unterstützen.
Bereitgestellt vom Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie eV
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