Mehr als 45.000 Opfer des Luftverkehrsstreiks in Deutschland

Europäische Presse

Madrid. Von einem von den Gewerkschaften Ver.di ausgerufenen Luftverkehrsstreik in Deutschland waren am Donnerstag nach Angaben des Flughafenverbandes ADV mindestens 45.200 Passagiere betroffen. Heute gab es auch Streiks im Schienenverkehr.

An den deutschen Flughäfen in Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn hat es Streiks gegeben, Stuttgart wird sich morgen den neuen Vorschlägen anschließen.

Im Hintergrund laufen Verhandlungen zwischen ver.di und dem Verband der Luftsicherheitsunternehmen über Nacht-, Samstags-, Sonn- und Feiertagszuschläge sowie Überstundenvergütungen für Sicherheits- und Servicepersonal.

Die Organisation begründet ihren Streikaufruf damit, dass „der Dialog keine Lösung gebracht hat“. Die Gespräche werden am 27. und 28. April fortgesetzt.

Der Düsseldorfer Flughafen teilte mit, dass etwa die Hälfte der für heute geplanten 400 Flüge gestrichen und 28 auf andere Flughäfen umgeleitet wurden. Ein ähnliches Panorama wird auch am Freitag erwartet, fasst die Deutsche Presse-Agentur (DPA) zusammen.

Ein Sprecher des Flughafens Köln/Bonn sagte jedoch, dass 168 der 204 geplanten Flüge den ganzen Tag über nicht stattfanden und dass mehr als 20.000 Passagiere von Flugausfällen oder Umleitungen betroffen seien, während viele sich entschieden, nicht zu erscheinen.

Darüber hinaus waren am Hamburg Airport heute 305 Flüge mit rund 38.000 Passagieren geplant. Der Flughafen kritisierte den Schritt: „Der Streik trifft viele Menschen, die morgen wegen des zusätzlichen Bahnstreiks kaum Alternativen haben werden.“

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG kündigte landesweite Streiks an. Die staatliche Bahngesellschaft Deutsche Bahn warnte vor „erheblichen Einschränkungen“.

Die Organisation fordert als Sozialkomponente eine Gehaltserhöhung von 650 Euro für alle, alternativ 12 % mehr, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll „Lohnungleichheit“ verhindert werden, beispielsweise wenn für die gleiche Arbeit unterschiedliche Löhne gezahlt werden.

Darüber hinaus verhandelt EVG in der zweiten Runde nacheinander mit rund 50 Unternehmen der Branche. Am Mittwoch wurden die Gespräche mit dem Zulieferer Transdev ergebnislos ausgesetzt, sodass am Freitag alle Unternehmen streiken werden.

Amal Schneider

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