Šmucler: Der Staat muss den Zahnputzunterricht in den Schulen unterstützen

Aktualisieren: 16.03.2023 17:00
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Prag – Laut Roman Šmucler, Präsident der Tschechischen Stomatologischen Kammer (ČSK), sollte der Staat den Zahnputzunterricht in den Schulen unterstützen. Ihm zufolge würde ein Projekt, das alle Kinder betreffen würde, mehrere zehn Millionen Kronen kosten. Er sagte es auf einer Pressekonferenz am Welttag der Mundgesundheit. Ihm zufolge ist es bei richtiger Vorbeugung möglich, Karies bei Kindern praktisch zu beseitigen, was dem Staat Geld spart. In diesem Jahr seien 17 Milliarden Kronen für Zahnbehandlungen von der öffentlichen Krankenversicherung reserviert, sagte er.

„Wir sind das einzige Land in der EU, das kein Geld für das Zähneputzen ausgibt“, sagte Šmucler. Ihm zufolge gibt es in der Tschechischen Republik seit 2010 nicht einmal mehr Studien darüber, wie viel Karies es in der Bevölkerung gibt.

Ihm zufolge ist es wichtig, Kinder zu erziehen. Die Kammer reichte beim Gesundheitsministerium ein Projekt zur Zahnprävention in Schulen für 48 Millionen Kronen ein. „Jedes Kind in der Tschechischen Republik erhält mehrere Stunden Unterricht im Zähneputzen“, erklärte Šmucler. Auch Kinderarbeitshefte würden nach deutschem und österreichischem Vorbild erstellt.

Ihm zufolge haben tschechische Schulen das Thema Zahnkariesprävention in ihren pädagogischen Rahmenprogrammen. Die Kammer bildet auch Lehrkräfte in der zahnärztlichen Prävention aus. Šmuclers Vorschlag, dass Lehrer die Zähne von Kindern mit Hilfe moderner Technologie kontrollieren sollten, wurde von einigen Lehrern und ihren Gewerkschaften abgelehnt. Heute erklärte Šmucler den Nutzen der Idee damit, dass es möglich wäre, gesundheitliche Probleme auch bei Kindern zu erkennen, die überhaupt nicht zum Zahnarzt gehen.

Ihm zufolge verbessert sich die Situation bei der zahnärztlichen Prävention allmählich, aber die Tschechen verwenden immer noch durchschnittlich dreimal weniger Zahnbürsten als die Deutschen oder Österreicher – im Schnitt etwa zwei pro Jahr. Das Problem mit richtiger Prävention besteht laut Šmucler vor allem bei den sozial schwächeren Menschen.

Er sieht weitere Kosteneinsparungen bei der Zahnpflege in modernen Technologien. „In Zukunft wird es wahrscheinlich möglich sein, per Handy zu erkennen, ob jemand Karies hat“, sagte der Kammerpräsident. Ihm zufolge wird die künstliche Intelligenz des Bildes die Befunde auswerten und dem Arzt mögliche Vorgehensweisen vorschlagen.

So könnten etwa Vorsorgeuntersuchungen bei ansonsten gesunden Patienten entfallen. „60 Prozent der Kinder gehen nicht zum Arzt, sie konzentrieren sich auf andere“, sagte er. Mit speziellen Geräten oder einer App auf dem Handy können die Menschen ihre Zähne täglich zu Hause kontrollieren, ob sie richtig geputzt wurden.

Das könnte Zahnärzten Zeit sparen, die laut Kommunalpolitikern in manchen Regionen Mangelware sind. Šmucler lehnt ihn jedoch lange ab. Seiner Meinung nach gibt es genügend Zahnärzte, aber die Leute finden es nicht normal, dass sie irgendwohin fahren müssen. Einige Zahnärzte verweigern auch die Kostenerstattung durch die Krankenkassen, weil sie der Meinung sind, dass dies nicht ausreicht. Laut Šmucler will die Versicherungsgesellschaft keine Aufträge an andere vergeben, zum Beispiel in Prag, weil das Netzwerk ihrer Meinung nach ausreicht.

Schule für Gesundheitsprävention Zähne

Eckehard Steinmann

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