Am Donnerstag (13.04.2023) veröffentlichte die Wochenzeitung „Die Zeit“ Chatnachrichten und E-Mails des Vorstandsvorsitzenden der Mediengruppe AxelSpringer er soll die engsten Mitarbeiter aus der Firmenleitung geschickt haben.
Hat Döpfner die FDP unterstützt?
Mattis Doepfner kritisierte unter anderem die Politik der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, sprach über Migration, Islamismus und Klimapolitik. Auch gegen Deutsche aus den Gebieten der ehemaligen DDR musste er beleidigende Worte schreiben. Laut „Die Zeit“ hat Döpfner vor der Bundestagswahl 2021 im Springer-Blatt „Bild“ um FDP-freundliche Artikel gebeten.
Am Samstag, 15. April, forderte Bild-Chefredakteurin Marion Horn ihren Chef auf, sich zu entschuldigen. „Ja, Matthias Döpfner hat SMS mit Sätzen geschickt, die, wie geschrieben, absolut nicht korrekt sind“, schreibt Horna in ihrer in Bild veröffentlichten Stellungnahme. „Eigentlich ist eine Entschuldigung fällig, Boss!“ Horn ruft.
Döpfner bestreitet die Vorwürfe
Konzernchef Axel Springer wies die an ihn gerichtete Kritik kurz nach Erscheinen der „Zeit“ zurück. Die zitierten Sätze seien seiner Meinung nach aus dem Zusammenhang gerissen, wie er in einer Mitteilung an Springer-Mitarbeiter erklärte.
Die Bild-Chefin weist dagegen Spekulationen zurück, Doepfner könnte die Inhalte der von ihr betreuten Zeitung beeinflussen. „Ich lasse mir von niemandem sagen, was Bild schreiben soll. Ich kenne auch keinen Journalisten in diesem Unternehmen, der das tut“, sagte Marion Horn. Als Journalistin bei Axel Springer habe sie immer „absolut erlebt Journalistische Freiheit„.
Horn: Springer-Chef verteidigt die journalistische Freiheit
Er ärgert sich über „den Ton mancher Berichte“, die die Arbeit von Bild-Journalisten diskreditieren: „Es ist ekelhaft, weil die Zeitung frei schreiben kann, wie sie es für richtig hält“, schreibt Horn. Er fügt hinzu, dass es Matthias Doepfner sei, der diese Freiheit „täglich verteidigt, auch gegen politische, wirtschaftliche und kulturelle Widerstände“.
Matthias Doepfner startete seine Karriere 1992 als Medienmanager bei Gruner + Jahr. 1998 wurde er Chefredakteur der Tageszeitung Die Welt und innerhalb weniger Jahre Vorstandsvorsitzender des Springer-Konzerns. Julian Reicheltder des Machtmissbrauchs und der Beziehungen zu weiblichen Angestellten beschuldigt wurde.
epd/aug
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