Ein Gericht in Heilbronn hat zwei Klimaaktivisten, die sich vor einem Monat an Straßensperren in mehreren deutschen Städten beteiligt hatten, zu mehrmonatiger Haft ohne Bewährung verurteilt. Das Urteil vom Montag wurde am Dienstag von der Agentur DPA gemeldet, wonach es die erste bedingungslose Verurteilung ist, die Aktivisten der Bewegung Letzte Generation in Deutschland erhalten haben. Die Bewegung kritisierte das Urteil und rief zu weiteren Protesten auf.
Zwei Männer sind am Montag in Heilbronn zu drei und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Drei weitere Aktivisten (zwei Frauen und ein Mann) wurden vor demselben Gericht zu Geldstrafen verurteilt. Laut lokalen Medien verhängte das Gericht die Haftstrafen unter anderem, weil die beiden Männer, die am 6. Februar in Heilbronn auf der Straße feststeckten, bereits wegen ähnlicher Taten verurteilt worden waren. Sie erklärten auch vor Gericht, dass sie die Proteste fortsetzen wollten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, jeder kann Berufung einlegen.
„Unsere Regierung hat die verfassungsmäßige Pflicht, unser Leben zu schützen, aber selbst jetzt trägt sie zu einer Klimakatastrophe bei, die unser Leben zerstören wird“, sagte einer der Verurteilten.
Ebenfalls am Dienstag protestierten mehrere Personen der Last-Generation-Bewegung in Berlin. Vier Aktivisten kamen mit einem Feuerwehrauto vor das Verkehrsministerium und sprühten gelb-orange Farbe und Wasser auf das Gebäude. Nach Angaben des Sprechers der Bewegung wollte man Verkehrsminister Volker Wissing „kalt duschen“.
Aktivisten der Gruppe Última Generación wollen mit den Protesten die Regierung zu einem stärkeren Klimaschutz zwingen. Sie lehnen den Abbau fossiler Brennstoffe ab und fordern beispielsweise eine Reduzierung der erlaubten Geschwindigkeit im Verkehr. Bei Protesten kleben sie unter anderem mit Klebstoff auf Straßen, Gehwegen oder Galerie-Kunstwerken, die zudem mit verschiedenen Flüssigkeiten übergossen werden.
Auch ein Aktivist, der der Straßensperren beschuldigt wurde, klebte letzten Monat vor Gericht an einem Tisch und wurde schließlich mit diesem Möbelstück aus dem Gerichtssaal geführt.
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