Im tschechischen Gesundheitssystem mangelt es bereits an rund zweitausend Krankenpflegern. Allerdings werden in Zukunft sehr große Kohorten in den Ruhestand gehen, sodass der Druck auf die Verfügbarkeit von Pflegeleistungen noch weiter zunehmen wird.
„Wir haben zwischen sieben und zehn Jahre Zeit, um nicht an die Wand zu stoßen“, sagt der Direktor des Instituts für Gesundheitsinformation und Statistik, Ladislav Dušek, dass innerhalb dieses Zeithorizonts eine Lösung gefunden und umgesetzt werden müsse.
Im Laufe des nächsten Jahrzehnts werden 14 Prozent der allgemeinen Krankenpfleger zwangsläufig aus dem Gesundheitssektor ausscheiden. In absoluten Zahlen sind es fast 12.000. Dabei handelt es sich um Pflegekräfte, die derzeit über 60 Jahre alt sind und weiterhin im Gesundheitsbereich tätig sind. Übrigens sind fast 1.600 Pflegekräfte über 70 Jahre alt.
Dank der Informationen der Krankenkassen stehen die Daten nun dem Institut für Gesundheitsinformation und -statistik zur Verfügung.
Dabei geht es nicht nur um die Ausbildung neuer Bewerberinnen und Bewerber, insbesondere von Frauen, sondern auch um die Neustrukturierung der Hilfen. Derzeit nimmt der Pflegekräftemangel mit der Zeit zu. Es basiert fast genau auf den Daten.
In der Intensiv-, Nachsorge- und Langzeitpflege fehlen bereits 1.728 Vollzeitstellen, um den normalen Betrieb aller Abteilungen sicherzustellen. Dank Überstunden ist es jedoch möglich, sogar 2.383 zusätzliche Arbeitsplätze aufzubauen.
Die Krankenschwestern gingen oder kamen gar nicht erst.
Den Gesundheitsgewerkschaften zufolge geht es nicht nur darum, neue Kräfte für den Gesundheitssektor zu gewinnen, sondern auch um eine ausreichende Sicherheit der Arbeits- und Finanzbedingungen. Gerade deshalb haben viele Pflegekräfte den Gesundheitssektor verlassen und verfügen gleichzeitig über die entsprechende Ausbildung, um den Beruf auszuüben.
„Die meisten Pflegekräfte kommen in Krankenhäuser, finden heraus, unter welchen Bedingungen sie arbeiten müssen, drehen sich um und gehen“, erklärt Dagmar Žitníková, Präsidentin der Union für Gesundheits- und Sozialwesen, dass an Pflegekräfte hohe Arbeitsanforderungen gestellt werden, da die finanzielle Vergütung unzureichend ist .
Auf der heutigen Gewerkschaftssitzung zur Zukunft der tschechischen Gesundheitsbranche zitierte er Zahlen aus dem Jahr 2019. Ihm zufolge arbeiten nur 30 Prozent der Medizinabsolventinnen tatsächlich in diesem Bereich.
Aus Sicht der Alterszusammensetzung ist die Situation in der Karlsbader Region noch schlimmer. Jede fünfte Pflegekraft ist hier über 60 Jahre alt. Ähnlich ist die Situation in der Region Ústí, wo 17 Prozent Krankenschwestern sind.
Aus individueller Erfahrungssicht ist die Pflege in sozialen Diensten stärker gefährdet. Bundesweit ist ein Fünftel der Pflegekräfte mindestens 60 Jahre alt. Die meisten davon befinden sich in Prag, 26,5 Prozent.
Und schließlich noch eine alarmierendere Zahl. In den letzten zehn Jahren haben rund tausend Pflegekräfte die Akutversorgung im Krankenhaus ohne Entschädigung verlassen. Hinzu kommen weitere sechshundert aus der sonstigen Krankenhausversorgung. Derzeit gibt es in der Tschechischen Republik etwa 83.000 Pflegekräfte.
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