Deutschland versucht erneut, die kürzere Strecke, die die Insel Usedom mit Berlin verbindet, wieder aufzubauen. Auch Polen kann von der Investition profitieren. Eine notwendige Bedingung ist jedoch die Verlegung eines militärischen Schießplatzes, durch den die Gleise verlaufen sollen, berichtet Gazeta Wyborcza in der Stettiner Ausgabe.
Die Behörden des deutschen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern planen heute den Wiederaufbau der Verbindung. Schätzungen zufolge würde die „südliche“ Route eine Fahrt von der Insel Heringsdorf nach Berlin in 2 Stunden und 9 Minuten ermöglichen. Aktuell dauert die Fahrt auf dieser Strecke auf der „nördlichen“ Bahnstrecke 3 Stunden und 39 Minuten, deutlich länger als eine Autofahrt.
Aus wirtschaftlichen Gründen wäre es die beste Lösung, die Pisten auf dem Gebiet Polens nach Swinemünde, der größten Stadt der gesamten Insel und einem beliebten Badeort, zu lenken. Das Vorkriegsgleis der Linie wurde jedoch bereits gebaut, sodass die neue Trasse anders verlegt werden müsste. Die einzig mögliche Lösung besteht darin, das Gebiet des derzeitigen polnischen Militärgarnisonsschießplatzes am westlichen Stadtrand, 600 Meter von der Grenze entfernt, zu nutzen.
Laut Guther Jikela, Präsident der Deutschen Gesellschaft der Eisenbahnfreunde Uznam Guther Jikela, zitiert Gazeta Wyborcza, liegt der Schlüssel zum Erfolg der Investition gerade in den Händen der polnischen Behörden. Nach Angaben der Organisation sollten die polnischen und deutschen Parteien gemeinsam eine Kofinanzierung aus den Interreg-Fonds beantragen, aus der Gruppe, die Investitionen in den grenzüberschreitenden Verkehr zugewiesen wird. Wenn die rekonstruierte Linie Świnoujście erreichen soll, ist auch für die Verlegung des Schießplatzes die Zustimmung des Verteidigungsministeriums erforderlich. Der Verband forderte die Behörden des deutschen Bundeslandes auf, diese Angelegenheit mit der polnischen Regierung zu verhandeln.
Eine Alternative dazu wäre, die Leitung bei Heringsdorf zu beenden. Jede andere Fahrt nach Świnoujście wäre nach einem Wechsel des Zugführers möglich. In einem solchen Fall würden jedoch sowohl der Investor (die Reisezeit nach Świnoujście wäre länger, was die Verbindung für Fahrgäste weniger attraktiv machen und die Rentabilität der Strecke verschlechtern würde) als auch Polen Verluste erleiden. Der Autor des Artikels in Gazeta Wyborcza weist darauf hin, dass der geplante Umbau der Strecke die Verkehrsanbindung von Swinemünde nicht nur von der Berliner Seite verbessern würde (was einen Zustrom deutscher Touristen bringen und die lokale Wirtschaft wiederbeleben würde). Noch wichtiger wäre eine neue und leistungsfähigere Verbindung nach Stettin über den deutschen Pasewalk. Züge aus der Hauptstadt Vorpommerns würden direkt in den linken Teil der Stadt fahren, wo sich die meisten Wohngebäude befinden.
Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie für den Neubau der Strecke im Auftrag des Bundes vorbereitet. Das Dokument soll im März fertig sein.
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