Und selbst dann ist ungewiss, ob es dazu kommt, denn aufgrund eines möglichen Personalmangels bei der Betreuung können ungeimpfte Arbeitnehmer eine Ausnahmeregelung erhalten. Ausnahmen gelten jetzt für diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können.
Die Impfpflicht gilt auch für Zahnärzte, Sanitäter, Krankenhauspersonal, Ernährungsberater, Physiotherapeuten, aber auch für Freiwillige, Auszubildende oder Friseure, die regelmäßig Patienten und Kunden von Gesundheitseinrichtungen betreuen.
Der rasche Ausschluss ungeimpfter Gesundheitsfachkräfte ist jedoch nicht zu erwarten, sodass ungeimpfte Gesundheitsfachkräfte und Pflegekräfte am Mittwoch unbesorgt zur Arbeit kommen können. Die Gesundheitsämter, denen Unternehmer ihre Nichteinhaltung melden müssen, sehen angesichts der anhaltenden Pandemie und der hohen Infektionsrate keine sofortigen Kontrollen vor. Einige Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie Landkreise, wie etwa das sächsische Bautzen, haben in den vergangenen Wochen angekündigt, keine Impfungen vorzuschreiben. Vor allem Bayern, dessen Ministerpräsident Markus Söder erklärt hat, das Bundesland werde keine Impfpflicht vorschreiben, lehnt eine Impfpflicht für Angehörige der Gesundheitsberufe ab.
Der Leiter der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hält die Impfung für ein unzureichendes Mittel, da ihre Wirksamkeit gegen die Omicron-Variante des Coronovirus nicht so hoch sei wie gegenüber früheren Varianten. „Der Impfstoff und das Virus müssen zusammenpassen, was jetzt nicht der Fall ist“, sagte Brysch im Interview mit dem WDR. Er sagte, die Impfung sei unterstützend, aber freiwillig. „Die aktuelle Situation wird die Personalsituation verschärfen“, fügte er hinzu.
In Deutschland mit 83 Millionen Einwohnern sind mittlerweile 75,7 Prozent der Menschen vollständig geimpft und 57,9 Prozent der Bevölkerung erhalten eine Auffrischimpfung. Laut Statistik des Gesundheitsministeriums gibt es rund 5,8 Millionen Gesundheitspersonal, die Durchimpfungsrate ist deutlich höher. Das Klinikum Charité in Berlin meldet beispielsweise 94 Prozent. Während mehrere Bundesländer berichten, dass mindestens 90 % der Angehörigen der Gesundheitsberufe geimpft sind, sind es in Sachsen, wo Impfungen deutschlandweit am wenigsten verbreitet sind, laut Sozialministerin Petra Kopping rund 65 %. Dies entspricht der Gesamtdurchimpfungsrate der sächsischen Bevölkerung von 64,3 Prozent.
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