Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete Kiews Ablehnung des geplanten Besuchs von Bundespräsident Steinmeier in der Ukraine als „etwas irritierend“. Scholz sagte dem Radiosender Inforadio weiter, dass er selbst die Einladung nach Kiew jetzt nicht annehmen werde.
Steinmeier wollte am Besuch des Präsidenten in Kiew teilnehmen. Am Ende gingen die Präsidenten Polens und der drei baltischen Staaten ohne ihn in die Ukraine. Der Bundespräsident, der sich seit langem für eine versöhnliche Politik gegenüber Russland einsetzt, räumte am Dienstag ein, dass er in dem kriegsgebeutelten Land nicht willkommen sei.
„Im Grunde reagiert die gesamte deutsche Politik auf diesen diplomatischen Schlag ins Gesicht, und man kann es wirklich nicht anders sagen, mit großer Empörung. Und dazu gehören auch jene Politiker, die kein besonderes Bedürfnis haben, den aktuellen Staatschef zu überholen. Selbst langjährige Kritiker sagen, persönliche Gefühle hätten zurückgestellt werden sollen“, erklärt Martin Jonáš, CT-Korrespondent in Deutschland.
kam auch das Verständnis
Steinmeier befürworte eine Politik, die auf der Annahme basiere, dass Russland sich mit zunehmender wirtschaftlicher Verflechtung Deutschlands und Russlands stärker dem Westen und der Demokratie zuneige, fügte der Reporter hinzu. Allerdings äußerte der Präsident kürzlich sehr offen seine Kritik an dieser bisherigen Politik und sagte, dass dies ein Fehler sei und diese Position drastisch revidiert werden sollte.
Es gab auch Kommentare in der Presse, die die negative Haltung der Ukraine verstehen. Sie weisen darauf hin, dass der Präsident dem Kreml nahe stand. Es wurde auch spekuliert, dass es ein Trick von Kiew sein könnte, den Außenminister selbst ins Land zu bringen. Schließlich ist Olaf Scholz derjenige, der jede Waffenlieferung letztlich genehmigen und absegnen muss.
Scholz hatte zuvor betont, mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj häufiger telefonischen Kontakt zu haben als mit fast allen anderen westlichen Politikern.
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