WARTUNG – Für den Wirtschaftsjournalisten Jean-Michel Quarrepoint offenbart die Energiesituation die Mängel des deutschen Modells. Die Europäische Union wird keine andere Wahl haben, als Deutschland zu Hilfe zu kommen, aber sie muss diese Unterstützung an Bedingungen knüpfen.
Angesichts der Erschöpfung der Energieressourcen stellt sich die Frage der Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union. Während die einen uneingeschränkte Solidarität fordern, halten andere es für legitim, den nordischen Ländern und insbesondere Deutschland Auflagen aufzuerlegen.
LE FIGARO. – Die Krise hat die Defizite der deutschen Energiestrategie offengelegt. Stellt es das deutsche Modell infrage?
Jean Michel VIERTELPUNKT. – Energietechnisch ja. Die Deutschen haben sich sowohl für erneuerbare Energien – Sonne und Wind – als auch für russisches Gas entschieden. Aber sie haben sich größtenteils entschieden, die Atomkraft aufzugeben. Dieser Verzicht erfolgt nicht nur aus Umweltgründen; dies liegt vor allem daran, dass Deutschland im Bereich der Kernenergie keine führende Position hatte. Zunächst gab es eine deutsch-französische Zusammenarbeit: Siemens besaß 30 % des Unternehmens, das EPR herstellte, Areva den Rest. Aber in industriellen Angelegenheiten sind die Deutschen …
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