Ende September arbeiteten mehr als 88.900 Menschen aus der Ukraine mit Flüchtlingsvisum in der Tschechischen Republik

ČTK wurde heute von der Sprecherin der Generaldirektion des Arbeitsamtes, Kateřina Beránková, informiert. Neuankömmlinge arbeiten ihrer Meinung nach oft in handwerklichen oder Hilfsberufen.

Die russische Invasion in der Ukraine begann am 24. Februar. Seitdem hat das Innenministerium fast 445.900 Flüchtlingsschutzvisa ausgestellt. Etwa 35 Prozent der Ankommenden sind nach bisherigen Angaben Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. 72 Prozent der Erwachsenen sind Frauen. Mehr als fünf Prozent der Erwachsenen sind über 65 Jahre alt. Rund 529.700 Menschen aus der Ukraine haben bisher ihren Aufenthalt in Tschechien bei der Fremdenpolizei gemeldet.

„Vom Ausbruch des Konflikts bis Ende September haben insgesamt 131.704 Menschen aus der Ukraine mit vorübergehendem Schutz Arbeit gefunden, davon 92.779 Frauen. Einige Menschen sind bereits nach Hause zurückgekehrt oder haben ihre Arbeit aufgegeben. Ende des Vormonats arbeiteten insgesamt 88.909 Menschen aus der Ukraine mit vorübergehendem Schutz in Tschechien“, sagte die Sprecherin.

Menschen mit einem Schutzvisum können ohne Hindernisse einen Job bekommen, sie brauchen keine Arbeitserlaubnis. Allerdings muss der Arbeitgeber die Aufnahme wie bei anderen Ausländern dem Arbeitsamt anzeigen. Frauen machen 70 Prozent der gemeldeten erwerbstätigen Flüchtlinge aus. Die meisten Arbeiter mit Schutzvisum gab es in der Mittelböhmischen Region, mehr als 14.800. Es folgten die Region Pilsen und Prag. „Meistens arbeiteten sie als Produkt- und Gerätemontagearbeiter oder Helfer in Konstruktion, Produktion und Transport“, präzisierte die Sprecherin.

Ende September registrierten die Arbeitsämter 13.500 Bewerber und Arbeitsinteressierte mit einem Schutzvisum. Von der Gesamtzahl der registrierten Personen machten Flüchtlinge 4,5 Prozent aus, fügte Beránková hinzu. Von Kriegsbeginn bis Ende September wurden insgesamt mehr als 24.600 Ankünfte registriert. Die Beamten bieten ihnen unter anderem Hilfe bei der Sicherung eines Tschechisch-Sprachkurses an. Bei der Umschulung werden Flüchtlinge oft für Sozialdienste, Gesundheitsfachkräfte und Schweißer ausgebildet.

Minister aus EU-Mitgliedsstaaten haben heute in Prag über die Unterstützung von Flüchtlingen und ihre Beschäftigung diskutiert. Experten empfehlen, die Ausbildung, das Wissen und die Fähigkeiten von Neuankömmlingen so weit wie möglich zu nutzen. Voraussetzung sind Sprachkenntnisse und die Bereitstellung von ausreichend Plätzen in Kindergärten und schulischen Einrichtungen, damit die Eltern arbeiten können.

Das Finanzministerium hat heute erklärt, dass die Ausgaben der Tschechischen Republik zur Bewältigung der Flüchtlingswelle geringer sind als erwartet. Der Staat gab Ende September 13,9 Milliarden aus, die lokalen Regierungen gaben Ende Juli 3 Milliarden aus. „Die Kosten dürfen eine Milliarde Euro, also etwa 25 Milliarden Kronen, nicht übersteigen. Ukrainische Flüchtlinge haben sich schnell in die Arbeit eingearbeitet, sie belasten das Gesundheitssystem nicht so sehr“, sagte Finanzminister Zbyněk Stanjura (SDG). Ihm zufolge wurden die Neuankömmlinge auch in mehreren tschechischen Heimen kostenlos untergebracht.

Die Zuweisung für die Unterbringung betrifft etwa 70.000 Flüchtlinge, und der Innenraum will sie aufstocken

Der Zuschuss zur Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnheimen, Pensionen und Hotels umfasst mittlerweile rund 70.000 Flüchtlinge. Die ČTK wurde vom Innenministerium informiert. Aufgrund der Inflation und der steigenden Energiepreise schlägt die Regierung vor, den Beitrag ab November um 100 Kronen zu erhöhen. Der Staat könnte statt der derzeitigen 200 Kronen 300 Kronen pro Person und Tag an regionale oder kommunale Einrichtungen und 350 Kronen an private Betreiber senden. Für Juli haben die Regionen insgesamt 411,46 Millionen Kronen angefordert.

Laut Gesetz kann die Regierung einen pauschalen Beitrag von 200 bis 350 Kronen pro Person und Tag festlegen. Die aktuelle Regelung arbeitet mit einem kleineren Betrag von 200 und 250 Kronen. Nach Ansicht der Befürworter des Vorschlags ist es jetzt unzureichend und es besteht die Gefahr, dass die Anbieter von Unterkünften ihre Dienstleistungen für Flüchtlinge einstellen. Den Dokumenten zufolge wurde der Vorschlag vom zentralen Krisenstab erörtert und mit den Gouverneuren konsultiert. Nach Angaben des Innenministeriums besteht Einigkeit darüber, dass die Beträge schnellstmöglich angepasst werden müssen.

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hat das Innenministerium Flüchtlingen aus diesem Land 445.870 Schutzvisa erteilt. 529.650 Ukrainer meldeten sich bei der ausländischen Polizei.

Nach heute vom Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) veröffentlichten Daten sind in den sieben Monaten seit Beginn der russischen Invasion 7,7 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Insgesamt 4,2 Millionen Flüchtlinge erhielten vorübergehend Schutz in einem der europäischen Länder. Polen registriert die meisten ukrainischen Flüchtlinge, wo es laut UNHCR 1,4 Millionen gibt. Die deutschen Behörden registrieren rund eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine, Tschechien 442.000. Mehr als 100.000 Menschen aus der Ukraine kamen auch in Italien, Großbritannien, der Türkei, Spanien, Italien und Frankreich an.

Eckehard Steinmann

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