Destatis bestätigte damit die am 29. September veröffentlichten vorläufigen Daten.
Der Verbraucherpreisindex (CPI), der seit sieben Monaten über 7 % lag, stieg im September stark an, nachdem die jährliche Inflationsrate im August 7,9 % betragen hatte.
„Mit 10 Prozent hat die Inflationsrate im vereinten Deutschland einen neuen Höchststand erreicht“, sagte Destatis-Vorstandsvorsitzender Georg Thiel und stellte fest, dass „die Hauptgründe für die hohe Inflation nach wie vor die enormen Energiepreissteigerungen sind“.
„Wir sehen jedoch immer mehr Preiserhöhungen bei vielen anderen Produkten, insbesondere bei Lebensmitteln“, sagte er.
Der Präsident von Destatis fügte hinzu, dass das Ende des subventionierten ÖPNV-Tickets um neun Euro im Monat und der Tankrabatt im September für Aufwärtsdruck auf die Preise sorgten.
Thiel betonte, dass diese vorübergehenden Maßnahmen des zweiten Hilfspakets der Regierung „zwischen Juni und August eine dämpfende Wirkung auf die Inflation hatten“, die Destatis auf rund einen Prozentpunkt schätzte.
So betrug der jährliche Anstieg der Transportpreise im September 14 % gegenüber 3,7 % im August, 5,4 % im Juli und 8,3 % im Juni, während er im Mai vor Inkrafttreten der Beihilfe 16,3 % betragen hatte.
Das Ende des vergünstigten Neun-Euro-Tickets und des Tankrabatts schlägt sich mit einem deutlichen Plus von 1,9 % auch in der Inflationsrate gegenüber August nieder.
Energieprodukte stiegen im September um 43,9 % gegenüber dem gleichen Monat des Jahres 2021, verglichen mit 35,6 % im August.
Besonders stark stiegen die Preise für heimische Energie um 51,8 %.
So hat sich der Preis für leichten Diesel zum Heizen auf 108,4 % mehr als verdoppelt, für Erdgas um 95,1 % und für Strom um 21,0 %.
Kraftstoffe stiegen im September um 30,5 %, verglichen mit 16,5 % im August, 23 % im Juli und 33,2 % im Juni, während die Preise im Mai, bevor der Kraftstoffrabatt in Kraft trat, um 41 % gestiegen waren.
Das Ende der reduzierten Kraftstoffsteuer ist jedoch nur einer der Gründe für den starken Anstieg der Kraftstoffpreise.
So ist der Preisanstieg bei Energieprodukten hauptsächlich auf stark gestiegene internationale Einkaufspreise zurückzuführen.
Neben Preiserhöhungen bei allen Energieprodukten aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Krisensituation wirkten sich Versorgungsprobleme und deutliche Preissteigerungen im Vorfeld der Wirtschaftskrise auf die Inflationsrate aus.
In der Folge verteuerten sich auch andere Waren und Dienstleistungen, insbesondere wiederum viele Lebensmittel, die mit einem Preisanstieg von 18,7 % gegenüber dem Vorjahr die allgemeine Inflation übertrafen.
Generell haben sich die Preissteigerungen seit Jahresbeginn sukzessive verstärkt.
Preiserhöhungen gab es in allen Lebensmittelgruppen: Fette und Öle um 49 %, Milchprodukte und Eier um 29,1 %, Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte um 19,5 % sowie Brot und Getreide um 19,5 % bzw. 18,5 %.
Ohne die Energieauswirkungen hätte die Inflationsrate im September 6 % und ohne Energie und Lebensmittel 4,6 % betragen.
Die Preise für Waren insgesamt stiegen im Jahresvergleich um 17,2 %, die Preise für Dienstleistungen nur um 3,6 %.
Der nach EU-Kriterien berechnete harmonisierte VPI Deutschlands stieg im September im Jahresvergleich um 10,9 % und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,2 %.
MC // AE
Von Nachrichten Impala / Lusa
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