Im Mai meldete Deutschland erstmals seit 1991 wieder ein Außenhandelsdefizit.

Aktualisieren: 07.04.2022 11:10
Herausgegeben von:

Berlin – Deutschland habe im Mai erstmals seit 1991 wieder ein monatliches Außenhandelsdefizit gemeldet, schrieb er mit Verweis auf den heutigen Tag. Botschaft des Statistischen Bundesamtes Destatis Agentur Bloomberg. Dazu trug ein unerwarteter Exportrückgang bei, der durch eine geringere Nachfrage in den Ländern der Europäischen Union verursacht wurde. Nach saisonbereinigten Daten belief sich das Außenhandelsdefizit auf eine Milliarde Euro (24,7 Milliarden Tschechische Kronen).

Russlands Invasion in der Ukraine und Chinas Pandemie-Lockdowns verursachen Chaos in internationalen Lieferketten, mit erheblichen Auswirkungen auf die exportorientierte deutsche Wirtschaft, stellte Bloomberg fest.

Deutschlands Exporte gingen im Mai im Vergleich zum Vormonat um einen halben Prozentpunkt auf 125,8 Milliarden Euro zurück. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,9 Prozent gerechnet. Die Exporte in die EU-Länder gingen im Vergleich zum April 2022 um 2,8 % zurück.

Der Exportrückgang dürfe nicht überbewertet werden, sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. „Allerdings nimmt die Zahl der Negativmeldungen zu, und ein nüchterner Blick auf die Zahlen hinterlässt ein unangenehmes Gefühl“, sagte er allerdings.

Die meisten deutschen Exporte gingen im Mai in die Vereinigten Staaten, wo Monat für Monat 5,7 Prozent mehr Waren im Wert von 13,4 Milliarden Euro exportiert wurden. Deutschlands Exporte nach Russland stiegen im Mai im Vergleich zum Vormonat um 29,4 Prozent auf 1 Milliarde Euro. Als Folge strenger westlicher Sanktionen gegen Moskau wegen seiner Invasion in der Ukraine sanken die deutschen Exporte in dieses Land im März um 60 Prozent und im April um 9,9 Prozent.

Die Importe übertrafen die Prognosen deutlich und stiegen im Monatsvergleich um 2,7 % auf 126,7 Mrd. €. Der Großteil der Importe nach Deutschland kam im Mai aus China. Importierte chinesische Produkte im Wert von 18 Milliarden Euro bedeuten einen Rückgang von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

EU Deutschland Wirtschaft Handelsgeld Mai

Eckehard Steinmann

"Dezent charmanter Zombie-Experte. Hardcore-Unruhestifter. Web-Freak. Begeisterter Musikwissenschaftler."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert