Die Studienautoren Johann Harnoss und Janina Kugelová gehen davon aus, dass selbst wenn jährlich 300.000 bis 400.000 Menschen nach Deutschland auswandern, die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter bis 2035 um drei Millionen und bis 2050 um neun Millionen sinken wird.
„Die Kosten werden um 84 Milliarden Dollar steigen, wenn wir nichts dagegen unternehmen“, sagte Kugel. Harnoss schlägt vor, dass Deutschland sich darauf konzentrieren sollte, Arbeitskräfte aus Ländern mit weiter wachsender Bevölkerung einzustellen. Als Beispiele nannte er Indien, Nigeria, Indonesien und Ägypten.
„Eine Möglichkeit wäre, Menschen in ihren Heimatländern auszubilden, bevor sie nach Deutschland kommen“, sagte Harnoss. Ihm zufolge hätte ein solches Verfahren Vorteile für Einwanderer, ihre Herkunfts- und Zielländer.
Kugel forderte eine inhaltliche Diskussion über Einwanderung über ideologische Grenzen hinweg. „Wenn es noch mehr Arbeitskräftemangel gibt, werden die politischen Diskussionen einen ganz neuen Ton annehmen“, fügte er hinzu und verwies auf die Finanzierungsfähigkeit von Renten- und Gesundheitssystemen.
„Wo Zuwanderung im großen Stil stattfindet, akzeptieren das deutlich mehr Menschen“, sagte Kugel. Er verwies auf Städte wie München, wo ein hoher Anteil an Einwanderern mit einer relativ geringen Neigung zum Extremismus einhergehe, schreibt die dpa.
Kugel und Harnoss raten dem deutschen Mittelstand, sich verstärkt auf den internationalen Arbeitsmarkt zu konzentrieren und nicht nur schrumpfende heimische Arbeitskräfte zu ersetzen. „Je diversifizierter ein Unternehmen ist, desto innovativer ist es“, sagte Kugel und bezog sich auf US-Technologieunternehmen, die viele Einwanderer beschäftigen.
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