„Wer versucht, die Not der Flüchtlinge auszunutzen, sollte wissen: Wir werden auf solche Aktionen mit der ganzen Härte des Gesetzes reagieren“, sagte der SPD-Politiker der „Bild am Sonntag“. Er fügte hinzu, dass niemand das Leid von Flüchtlingen ausnutzen dürfe. „Diese Art von Angriffen ist zutiefst verwerflich. Deshalb hat er eine massive Präsenz von sowohl uniformierten als auch Zivilpolizisten auf den Stationen angeordnet. Wir haben alle gewarnt, jede Gefahr sofort zu melden und einzugreifen“, fügte er hinzu.
Bis Sonntag hatte die Bundespolizei bereits 207.742 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert, doch da es keine festen Grenzkontrollen gibt, dürfte die Zahl laut Bundesinnenministerium in Wirklichkeit deutlich höher liegen.
Deutschland erwartet mehr Flüchtlinge als 2015
Ausländisch
In den letzten zwei Wochen kam es immer wieder vor, dass Männer ukrainischen Frauen, die in Berlin ankamen, fragwürdige Unterkünfte oder Übernachtungen anboten. „Die Bundespolizei hat die Tatverdächtigen kontrolliert und ihnen das Betreten des Bahnhofs verboten. Es ging um den Verdacht der sexuellen Ausbeutung, der Zwangsprostitution oder des Menschenhandels“, teilte Radio Berlin Brandenburg mit.
Wir werden auf den Missbrauch der Notlage von Flüchtlingen mit der ganzen Kraft des Rechts reagieren.
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göringová-Eckardtová fordert zur besseren und schnelleren Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine die Einrichtung eines ressortübergreifenden nationalen Krisenstabs im Büro von Bundeskanzler Olaf Scholz. Dort müssten „alle Fragen geklärt werden, von Wohnen, Bildung, Zugang zu Sozialleistungen bis hin zur Kinderbetreuung“, sagte der Grünen-Politiker der Bild am Sonntag. Wo alle Fäden zusammenlaufen, brauche es Koordination, auch zwischen den einzelnen Ländern. „Viele Flüchtlinge haben alles verloren und werden länger hier bleiben müssen. Die Politik muss jetzt schnell die staatlichen Strukturen stärken und für effektivere Hilfe sorgen“, schloss er.
Wer wird dafür bezahlen?
Flüchtlinge aus der Ukraine haben grundsätzlich Anspruch auf Unterkunft, Kleidung, Verpflegung und Gesundheitsversorgung in Deutschland. Auch Integrationskurse stehen ihnen offen. Bund und Länder haben sich noch nicht darauf geeinigt, wer welchen Teil der Kosten trägt. Details werden erst am 7. April besprochen.
Bereits 10 Millionen im Rennen |
Zehn Millionen Menschen mussten wegen des Krieges bereits ihre Heimat verlassen, das entspricht einem Viertel der Bevölkerung der Ukraine, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, gestern. |
Darunter sind sowohl Binnenflüchtlinge als auch Menschen, die vor Kämpfen und Gewalt ins Ausland geflohen sind. |
Das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) hat zuvor bekannt gegeben, dass die Kämpfe in der Ukraine nach der russischen Invasion die schwerste Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg verursacht haben. Weltkrieg. |
Laut UNHCR haben bereits fast 3,5 Millionen Menschen das Land verlassen. Etwa neunzig Prozent der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. |
Unter den ukrainischen Flüchtlingen befinden sich nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) mehr als 1,5 Millionen Kinder, und das Risiko, Opfer von Menschenhandel oder Ausbeutung zu werden, steigt stetig. |
Deutsche Städte und Gemeinden kritisieren den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz der einzelnen Bundesländer zur Versorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine als unzureichend. „Aufgrund des großen Engagements und der enormen Solidarität der Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen erwarten wir vom Bund ein klares Bekenntnis, die Finanzierung von Wohnen, Pflege und Integration zu übernehmen“, so Gerd Landsberg, Präsident des Städtebundes, sagte er der Düsseldorfer Rheinischen Post.
Ukrainische Flüchtlinge brauchen ab Montag keine Arbeitserlaubnis mehr
Hausgemacht
Landsberg wies darauf hin, dass auch eine Unterstützung und Vereinfachung der Registrierungs- und Verteilungsverfahren erforderlich seien. „Bisher werden die Entscheidungen der Bundesregierung und der Länderkabinette diesen Anforderungen nicht gerecht. Und wir haben Herkulesaufgaben vor uns.“
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