In diesem Jahr ist die Zahl der Einwanderer, die über die Grenze zur Slowakei in die Tschechische Republik kommen, erheblich gestiegen. Es sind meist Syrer, die aus der Türkei anreisen und nach Deutschland oder Österreich gehen. Das Innenministerium hat Kapazitäten in Flüchtlingseinrichtungen erhöht und will Schleuser härter bestrafen. Die ultimative Lösung wäre die Wiedereinführung grenzüberschreitender Kontrollen mit der Slowakei. Das sagten am Dienstag Innenminister Vít Rakušan (STAN) und Polizeichef Martin Vondrášek.
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Die Zahl der Flüchtlinge, die Tschechien als Transitland nutzten, stieg am 21. August dieses Jahres auf 3651. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 1330, in den Vorjahren waren es zwischen zwei- und vierhundert. In den Sommermonaten nahm die Transitmigration sogar im Vergleich zu 2015 zu, als die letzte große Migrationswelle Europa traf.
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„Bisher haben die Zahlen keinen Einfluss auf die Zunahme der Kriminalität“, sagte der Österreicher. Auch die Sicherheitslage in Tschechien habe sich seiner Meinung nach nicht verschlechtert. Der Minister will das Problem auf europäischer Ebene lösen, die Lösung ist seiner Meinung nach vor allem ein guter Schutz der EU-Außengrenzen.
Der Österreicher bekräftigte, dass Tschechien Quoten zur Umverteilung von Flüchtlingen weiterhin ablehnen werde. Die Ministerin will mit dem Justizministerium Möglichkeiten erörtern, die Strafen für Menschenhändler zu verschärfen.
Laut Vondrášek führt die Polizei inzwischen stichprobenartige Kontrollen an der Grenze zur Slowakei durch und reagiert auch auf Anrufe der Linie 158. „Sie sichern jeden Tag etwa hundert Einwanderer ab“, sagte er. Ihm zufolge versucht die Polizei derzeit auch, offensiver vorzugehen, nachdem sie bereits 55 Menschenhändler festgenommen hat.
Eine langfristige Lösung
Vondrášek hält es für notwendig, ein langfristiges System zu etablieren. „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die Situation verbessern wird“, sagte er.
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Die Polizei kann inhaftierte syrische Flüchtlinge in die Slowakei zurückschicken, von wo sie in die Tschechische Republik gekommen sind, oder ihnen einen Ausreisebefehl erteilen, und sie müssen das Land innerhalb von 30 Tagen verlassen. Sie können nicht nach Syrien abgeschoben werden. In diesem Jahr versuchte die Polizei, 583 Personen offiziell in die Slowakei abzuschieben. Die Slowakei hat bisher vier Anträge angenommen und 561 davon abgelehnt. Das Land nahm während der kurzen Reise 47 Migranten auf.
Syrer sind mit 76 Prozent an der illegalen Transitmigration in Tschechien beteiligt, gefolgt von Afghanen und Türken.
Aufgrund der Zunahme illegaler Einwanderung findet am Dienstag eine Übung zur Wiedereinführung von Grenzkontrollen zwischen der Tschechischen Republik und der Slowakei statt. Beteiligt sind die Polizei, die Armee und die Zollverwaltung. Die Übung hat bereits begonnen, die Polizei akzeptierte in der Nacht zum Dienstag den fiktiven Beschluss der Regierung über die vorübergehende Wiederherstellung des Schutzes der Binnengrenze zur Slowakei.
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