Das von manchen Experten als eines der modernsten der Welt geltende Flugabwehrsystem wurde vom deutschen Rüstungskonzern Diehl Defence mit Sitz in Überlingen entwickelt.

Nach Angaben des deutschen Magazins Der Spiegel fand heute die Auslieferung der ersten Einheit an die Ukraine an der Grenze des Landes zu Polen statt.

Dieses erste Gerät von Diehl sollte ursprünglich nach Ägypten verschifft werden, aber die Regierung in Kairo erklärte sich bereit, die Ukrainer an die Reihe zu bringen. Berlin hatte nur das Ziel, die erste von vier zugesagten Einheiten ab November in die Ukraine zu liefern, aber die Lieferung wurde beschleunigt, nachdem Russland am Montag mehrere zivile Ziele in ukrainischen Städten angegriffen hatte.

„Die neuen Raketenstarts gegen Kiew und andere Städte zeigen, wie wichtig es ist, die Ukraine schnell mit Luftverteidigungssystemen zu versorgen“, sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht in einer am Montag veröffentlichten Erklärung.

„Russlands Raketen- und Drohnenangriffe terrorisieren vor allem die Zivilbevölkerung“, sagte Lambrecht.

Das Hauptziel des Iris-T SLM ist der Schutz der Zivilbevölkerung. Bundeskanzler Olaf Scholz behauptete, eine einzige Einheit könne „eine ganze Stadt“ vor Luftangriffen schützen.

Die Flugabwehrgranaten dieses Systems können Ziele in einer Höhe von 20 Kilometern und einer Entfernung von 40 Kilometern treffen, was eine größere Reichweite hat als die Stinger-Flugabwehrraketen, die Deutschland auch an die Ukraine geliefert hat.

Die Iris-T SLM-Systeme bestehen aus drei Teilen: den Projektilen, die auf jedem mit einer Rampe ausgestatteten Lastwagen montiert werden können, einem Radar und einem Befehlsmodul, die auf zwei anderen Fahrzeugen installiert sind. Die Lieferung der nächsten drei Einheiten in die Ukraine soll nächstes Jahr erfolgen, da die Ausrüstung noch hergestellt werden muss.

jps (dpa, ots)