Die paritätisch aus Abgeordneten des Deutschen Bundestages und Vertretern der Länder zusammengesetzte Bundesversammlung wählt am Sonntagnachmittag den amtierenden Bundespräsidenten Frank-Walter Steinemeier für eine zweite Amtszeit.
Obwohl es drei Kandidaten gibt, die Steinmeier ablehnen, hat der aktuelle Staatschef nicht nur Unterstützung von der Regierungskoalition aus Sozialdemokraten (SPD), Grünen und Liberalen Freien Demokraten (FDP), sondern auch von der oppositionellen CDU/CSU.
Die Nominierung von Gegenkandidaten gilt eher als symbolisch. Die Anti-Einwanderungs-Alternative für Deutschland (AfD) hat zum Leidwesen der Christlich Demokratischen Union (CDU) ihr Mitglied Max Otte ernannt, den die CDU nun ausschließen will. Die CDU bezeichnet Alternative für Deutschland als rechtsextrem.
Die Linkspartei hat Dr. Gerhard Trabert zu ihrem Präsidentschaftskandidaten gewählt, der nach eigenen Angaben mit der Kandidatur auf Armut und soziale Ungerechtigkeit in Deutschland aufmerksam machen will. Die Freien Wähler (FW) schicken die Astrophysikerin und Kommunalpolitikerin Stefania Gebauerová zur Wahl, die als einzige Frau unter den vier Kandidaten ist. Gebauer sagte, sie wolle Frauen ermutigen, keine Angst davor zu haben, für hohe Ämter zu kandidieren.
Der Bundestag in Deutschland ist ein Verfassungsorgan, das ausschließlich zur Wahl des Präsidenten zusammentritt. Zuletzt geschah dies im Februar 2017, als der Sozialdemokrat Steinmeier dank der Stimmen von SPD, CDU/CSU, Grünen und FDP im ersten Wahlgang zum Staatsoberhaupt gewählt wurde.
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