Berlin erlaubte auch den Export älterer Leopard-1-Panzer in die Ukraine.

Aktualisieren: 03.02.2023 14:53 Uhr
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Berlin – Neben modernen Leopard-2-Panzern hat Deutschland in einem Fall auch die Ausfuhr älterer Leopard-1-Panzer in die Ukraine erlaubt. Das teilte nach Angaben der Bundesagentur dpa heute der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Um wie viele Panzer es sich dabei handelt, sagte er jedoch nicht. Unterdessen hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen ARD eine Meinungsumfrage veröffentlicht, wonach die Mehrheit der Bevölkerung der Bundesrepublik mit der Lieferung deutscher Panzer durch Russland an das angegriffene Land einverstanden ist.

Außenminister Olaf Scholz hatte vergangene Woche angekündigt, Berlin werde 14 Leopard-2-Panzer in die Ukraine schicken und auch den Export von Leoparden an die Verbündeten erlauben. Heute schrieb die Süddeutsche Zeitung, dass Rheinmetall und die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft Dutzende Leopard-1-Panzer für den Export in die Ukraine vorbereiten wollen. Sie sind diejenigen, die die Genehmigung betreffen sollten.

Die Berliner Entscheidung wurde bereits vom ukrainischen Botschafter in Deutschland Oleksiy Makeyev begrüßt, für den es nun wichtig ist, dass die Maschinen so schnell wie möglich an die Front kommen. Laut Vertretern von Rheinmetall, das über 88 Leopard-1-Panzer verfügt, wird dies frühestens Anfang nächsten Jahres geschehen. Die Tanks müssen komplett zerlegt und wieder zusammengebaut werden. Auch die Vorbereitung auf den militärischen Einsatz erfordert weitere Modifikationen an der Maschine.

Der Leopard 1 ist der erste Kampfpanzer, der in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg für den Bedarf der Bundeswehr von Mitte der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre produziert wurde.Die Bundeswehr hat den Panzer nicht eingesetzt, von denen a Insgesamt wurden 4.700 Einheiten für etwa 20 Jahre produziert.

Laut einer von der ARD veröffentlichten Meinungsumfrage halten 39 Prozent der Befragten das Berliner Verfahren zur Lieferung von Leoparden für einen Fehler, 52 Prozent dagegen. Die Wähler der regierenden Grünen äußern mit 86 Prozent die größte Unterstützung, am wenigsten Anhänger der oppositionellen Alternative für Deutschland (AfD) mit 14 Prozent.

44 Prozent der Deutschen halten die generelle Unterstützung der Ukrainer mit Waffen für ausreichend, 15 Prozent für unzureichend und 35 Prozent für übertrieben. In den Ländern der ehemaligen DDR halten 55 Prozent der Befragten die Unterstützung für übertrieben.

Die Mehrheit der Deutschen, 58 Prozent, will, dass die Ukraine langfristig Mitglied der Europäischen Union wird, 31 Prozent sind dagegen. 51 Prozent der Befragten würden den NATO-Beitritt des osteuropäischen Landes für richtig halten, 39 Prozent hingegen nicht.

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Eckehard Steinmann

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