Die Eisenbahnarbeiter in Deutschland seien von Sonntagabend bis Dienstagabend erneut zu einem Streik aufgerufen worden, um angesichts der hohen Inflation Einfluss auf die Tarifverhandlungen zu nehmen, teilte die Eisenbahngewerkschaft EVG am Donnerstag mit.
Dies ist der dritte Streik der Eisenbahner im Land seit Ende März.
Der Umzug soll am Sonntagabend um 22:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr GMT) beginnen und über Nacht zwischen Dienstag und Mittwoch enden, sagten Gewerkschaftsvertreter der EVG und prangerten während einer Pressekonferenz den „Mangel an nennenswerten Fortschritten“ bei den Gesprächen mit den Arbeitgebern an.
Zuvor hatten 24-stündige Arbeitsunterbrechungen Ende März und April den Schienenverkehr in Europas größter Volkswirtschaft lahmgelegt und den nationalen Betreiber Deutsche Bahn (DB) massiv beeinträchtigt.
„Die Geduld der Arbeitnehmer hat jetzt wirklich ein Ende“, sagte Cosima Ingenshaj, Leiterin des Tarifvertrags der EVG.
„Wir sind gezwungen, 50 Stunden lang zu streiken, um zu zeigen, wie ernst die Lage ist“, fuhr sie fort.
Die Gewerkschaft vertritt die Interessen von rund 230.000 Beschäftigten bei etwa fünfzig Eisenbahnverkehrsunternehmen im Land, darunter die Deutsche Bahn.
Die EVG fordert für diese Arbeitnehmer innerhalb von zwölf Monaten eine Erhöhung um 12 %, mindestens jedoch 650 Euro brutto pro Monat, und hält die Vorschläge der Arbeitgeber für unzureichend.
Obwohl sich die Inflation in Deutschland im April auf 7,2 % verlangsamte und damit weit unter dem Höchststand von 8,8 % vom letzten Oktober liegt, bleibt sie sehr hoch.
Der Aufruf, die Arbeit einzustellen, ist Teil einer starken sozialen Mobilisierung in Deutschland, wo die Lohnstreiks seit Jahresbeginn zugenommen haben, von Schulen über Krankenhäuser bis hin zur Post.
Im öffentlichen Dienstleistungssektor sicherten sich die Beschäftigten der Staats- und Kommunalverwaltung Ende April nach angespannten Diskussionen, die durch Arbeitsniederlegungen unterbrochen wurden, eine schrittweise Gehaltserhöhung, um die Inflation auszugleichen, einschließlich einer Gehaltserhöhung um 5,5 % ab März 2024 und einer Anti-Inflationsprämie von 3.000 €.
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