Symbolisch trafen sich Außenminister Jan Lipavský und seine deutsche Kollegin Annalena Baerbock direkt an der Grenze. In Vejprty in der Region Chomutowsk erklärte er, dass die tschechisch-deutschen Beziehungen die besten in der modernen Geschichte seien.
Video: Radek Bartoníček
Lipavský (Piraten) stimmte mit Baerbocková (Grüne) darin überein, dass es wichtig sei, dass die Grenzen zwischen den beiden Ländern offen bleiben. Der Bundeskanzler wiederum erklärte, es gebe noch Verbesserungspotenzial, etwa bei der Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe.
„Die Deutschen haben ein Krankenhaus in Annaberg, das zwölf Kilometer von hier entfernt ist, aber wenn jemand sofortige Hilfe braucht und um sein Leben kämpft, bringen sie ihn in die dreißig Kilometer entfernten Krankenhäuser in Kadani oder Chomutov, oder der Betreiber schickt einen Hubschrauber dorthin. „Es gibt keine Vereinbarung zwischen den Krankenkassen. Ebenso können Patienten keinen Arzt auf der anderen Seite der Grenze aufsuchen“, beschrieb die langjährige Bürgermeisterin Jitka Gavdunová (ODS) das Problem.
Demonstranten in Vejprty. | Foto: Radek Bartonicek
Am Morgen begrüßten sich die Minister an der Grenzbrücke zwischen dem tschechischen Vejprt und dem deutschen Bärenstein. Dort erwartete sie eine Gruppe von Demonstranten, die mit Trillerpfeifen und Transparenten auf Deutsch ihre Ansichten zur Militärhilfe für die Ukraine, zum Kampf gegen den Klimawandel und zur Europäischen Union zum Ausdruck brachten.
Sowohl Lipavský als auch Baerbock betonten die Notwendigkeit, die Grenzen offen zu halten. „Unsere Regierung wird alles tun, damit die Grenzen nicht geschlossen werden müssen“, sagte der Chef der tschechischen Diplomatie. „Offene Grenzen sind ein Schatz, um den wir uns kümmern müssen“, fügte der deutsche Minister hinzu. „Wir brauchen keine Schecks und wollen sie im Prinzip auch nicht“, sagte er.
Jan Lipavský und Annalena Baerbocková in Vejprty. | Foto: Radek Bartonicek
„Dezent charmanter Zombie-Experte. Hardcore-Unruhestifter. Web-Freak. Begeisterter Musikwissenschaftler.“