Arbeiter polnischer Unternehmen streiken in Deutschland. „Spitze des Eisbergs“

Neun Usbeken sitzen auf Metallplanken um einen provisorischen Tisch in einem blauen LKW-Anhänger. Es gibt eine Toilette. Dies ist eine beliebte Suppe in zentralasiatischen Ländern. Es sollte kalorienarm und nahrhaft sein. Nachdenklich essen die Männer mit ihren Löffeln die kleinsten Fleischreste von den auf dem Teller schwimmenden Knochen. Obwohl ihnen Essen serviert wird, erlauben sie den Gästen dennoch nicht, den Tisch zu verlassen, ohne zuvor mindestens den zweiten Dip der Suppe gegessen zu haben.

„Gastfreundschaft wird in Usbekistan groß geschrieben“, sagt der 21-jährige LKW-Fahrer Elior Homidov (Namen geändert – Red.), der seit letztem Wochenende vorübergehend in der Raststätte A5 Gräfenhausen West bei Darmstadt in Südhessen wohnt. Dort schloss er sich einer Protestaktion gegen seinen Arbeitgeber an. Es handelt sich um eine polnische Reederei im Besitz von Łukasz Mazur.

Wie in Elyor gibt es Dutzende im Servicebereich. Mazur verteidigt sich. Er hatte die Staatsanwaltschaft Darmstadt bereits über die „Enteignung“ von 39 Lastwagen informiert. Die Verzweiflung der Fahrer bringt fragwürdige Geschäftspraktiken in der Transportbranche ans Licht. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) spricht von der „Spitze des Eisbergs“.

Marlene Köhler

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