Nur für Erwachsene und nicht mehr als drei Pflanzen pro Person

In den letzten Monaten, seit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach seine Absichten bekannt gab, kursierten in der deutschen Presse Karikaturen, die Mitglieder der Signalkoalition zeigten, in der der Sozialdemokrat Olaf Scholz mit den Liberalen und den Grünen regiert. Der große Widerstand, den das Projekt bei Elternverbänden, Ärzteverbänden und Organisationen zur Bekämpfung der Drogensucht hervorgerufen hat, hat kaum dazu beigetragen, das Projekt abzuschwächen, und das Ministerkabinett hat am Mittwoch den ersten Schritt zur Legalisierung von Cannabis getan.

„Es ist das Konzept der kontrollierten Legalisierung“, sagte Karl Lauterbach, wonach Menschen über 18 Jahren bis zu 25 Gramm besitzen und bis zu drei Marihuanapflanzen anbauen dürfen. Lauterbach gehe davon aus, dass das neue Gesetz die Richtung der deutschen Drogenpolitik ändern werde, verteidigte er, dass „die Produkte auf dem Schwarzmarkt durch die Mischungen gefährlicher seien“.

Es wird keinen kostenlosen Verkauf geben

„Es ist ein Gesetz mit Augenmaß“, beschrieb der Minister. Das Gesetz erlaubt auch erwachsenen Deutschen, Anbaugemeinschaften zu gründen, um Cannabis unter kontrollierten Bedingungen anzubauen. Mitglieder dieser Organisationen können bis zu 50 Gramm pro Monat verdienen. Der Besitz und Konsum durch Minderjährige ist weiterhin verboten, und das Gesetz besagt, dass es Aufklärungskampagnen geben wird, um deutlich zu machen, dass „wenn man Cannabis in großen Mengen oder regelmäßig konsumiert, man sein Gehirn schädigt, das muss man tun.“ Seien Sie sich darüber im Klaren“, sagte Lauterbach und bezog sich dabei auf Personen unter 25 Jahren.

Nach dieser Ankündigung wird das Gesetz im Bundestag und Bundesrat beraten, bis Ende des Jahres verabschiedet und zunächst in bestimmten Pilotregionen und nicht zeitgleich mit dem geplanten ersten Entwurf bundesweit angewendet. .

Das Gesetz ist hinsichtlich der Vermarktung von Arzneimitteln sehr spezifisch. Es findet kein freier Verkauf des Produktes im Handel statt und jeder Verbraucher- und Zuchtverband bzw. Verein kann maximal 500 Mitglieder aufnehmen, die alle volljährig sein und ihren Wohnsitz oder ständigen Aufenthalt in Deutschland haben müssen. Tagsüber darf nur jemand den Verein leiten, dessen „Zuverlässigkeit nachgewiesen“ ist. In seinen Räumlichkeiten sowie in der Nähe von Schulen, Kindergärten und Fußgängerzonen ist der Verzehr von Lebensmitteln verboten.

Die Bundesregierung behält sich vor, die Anzahl der Vereine beispielsweise aufgrund der Bevölkerungsdichte zu begrenzen. Die Zugehörigkeit zu mehreren Vereinen wird verboten, damit die Verzehrgrenzen nicht überschritten werden und Personen unter 21 Jahren nicht mehr als 30 Gramm pro Monat zu sich nehmen dürfen. Auch bei der Herstellung von Arzneimitteln ist der Gehalt des Wirkstoffs THC begrenzt, die genaue Menge steht jedoch noch nicht fest.

Verbraucherclubs

Im Vorfeld des Kabinetts haben sich in mehreren Bundesländern bereits Menschen zu sogenannten Cannabis-Social-Clubs zusammengeschlossen. In Thüringen gibt es einen Verein mit 250 Interessenten, der demnächst in Weimar registriert wird. „In allen Großstädten wird es voraussichtlich bald mindestens einen solchen Club geben“, so Pressesprecher Friedemann Söfing. Der Erfurter Verein hat bereits 80 Anmeldungen.

Auch im baden-württembergischen Stuttgart gibt es bereits den ersten Hanfverein, der laut seinem Präsidenten Julen Merino knapp 470 Mitglieder hat. „Wir wurden mit Beitrittsanfragen überhäuft“, sagt Merino, „wir haben uns entschieden, vorerst keine neuen Mitglieder aufzunehmen, um nicht überfordert zu werden.“

Ärzte vs

Die Bundesregierung trifft diese Entscheidung gegen die Bundesärztekammer, deren Präsident Klaus Reinhardt warnte, dass „Cannabis nachweislich insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene ein ernstes und schädliches Problem darstellt“ und dass „die Legalisierung den Verkauf illegaler Cannabisprodukte nicht stoppen wird“. Drogen, zum Beispiel in Kanada, wo der Verkauf von Cannabis bereits teilweise legal ist, aber immer noch 40 Prozent illegal gehandelt werden.

Amal Schneider

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