Konservative in Deutschland haben das Gesetz mit Hilfe der extremen Rechten vorangetrieben. Jetzt geraten sie in die Kritik | iRADIO

Die konservative Christlich-Demokratische Union (CDU) Deutschlands drängte im Thüringer Landtag mit Unterstützung der populistischen und rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD) auf eine Senkung der Grundsteuer. Die CDU, die bundesweit größte Oppositionskraft, steht nun wegen ihrer Zusammenarbeit mit der AfD in der Kritik. AfD-Co-Vorsitzende Alice Weidelová hingegen lobte den Fortschritt der Union, wonach Thüringen der Beginn der Konsolidierung des politischen Willens der Bevölkerung sei.




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Thüringer Konservative stimmten mit Alternative für Deutschland | Quelle: Profimedia

Bei der Abstimmung am Donnerstagabend besiegten CDU und AfD gemeinsam erstmals die Regierungskoalition aus postkommunistischer Linker, SPD und Grünen, die jedoch in der Region über keine Mehrheit verfügt Montage. Der linke Ministerpräsident Bodo Ramelow, der eine Minderheitsregierung führt, warnte die CDU vor der Abstimmung vor einem Deal mit dem Teufel und nannte ihn ein Bündnis zwischen Union und AfD.

Der Thüringer CDU-Chef Mario Voight verteidigte das Vorgehen. „Die Lösung von Problemen sollte nicht davon abhängen, dass die falsche Partei mit einem Deal droht“, sagte er über die Unterstützung der AfD für den Vorschlag. Er fügte hinzu, dass die Regierung Ramelow seit März Kompromissvorschläge ablehne.


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CDU-Bundesvorsitzender Friedrich Merz verteidigte die Thüringen-Sektion der Union und erklärte, es gebe keine Einigung über einen gemeinsamen Kurs mit der AfD. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Vorsitzender der CDU-Schwesterpartei Christlich-Soziale Union (CSU), unterstützte Merze. Gleichzeitig erklärte Söder kürzlich, dass eine Zusammenarbeit zwischen CSU und AfD nicht ausgeschlossen sei, solange er bayerischer Ministerpräsident sei. Im Oktober finden in Bayern Wahlen statt, bei denen die CSU klarer Favorit ist.

Neben CDU und AfD stimmten auch die liberalen Freien Demokraten (FDP), deren Bundespräsident Christian Lindner alle Verantwortung auf die CDU übertrug. Linke, SPD und Grüne behaupten nach der Abstimmung, mit der Maßnahme der CDU sei die Mauer niedergerissen worden, die die parlamentarische Demokratie eigentlich vor Rechtsextremismus schützen sollte. Darauf hat auch die AfD hingewiesen.

„Die Merz-Firewall gehört der Vergangenheit an und Thüringen ist erst der Anfang. „Es ist an der Zeit, den demokratischen Willen der Bürger ganz Deutschlands zu erfüllen“, schrieb X Weidelová im sozialen Netzwerk.

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Die AfD befindet sich in Deutschland auf dem Höhepunkt ihrer Popularität und ist laut Umfragen mit rund 22 Prozent die zweitgrößte politische Kraft nach der CDU. In Thüringen, wo im nächsten Jahr Landtagswahlen stattfinden, ist sie mit 32 Prozent mit Abstand am stärksten. Die AfD führt auch Wahlen in Sachsen und Brandenburg durch, wo auch im nächsten Jahr gewählt wird.

Alternative für Deutschland wird in Thüringen von Björn Höcke und Stefan Möller geleitet. Höcke, der Gründer des inzwischen aufgelösten rechtsextremen Flügels in der Partei, wird vor einem Gericht in Sachsen-Anhalt wegen der Verwendung des Nazi-Slogans „Alles für Deutschland“ zur Verantwortung gezogen. Dies ist ebenso wie der Nazi-Gruß „Heil Hitler“ oder „Sieg Heil“ in Deutschland verboten.

CTK

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