Die Berliner Polizei hat bereits ihre zweite Nacht voller Spaß hinter sich. Der Stadtrat verbot jegliche Demonstrationen zur Unterstützung der Hamas, dennoch gingen Hunderte Menschen im Einwandererviertel auf die Straße. Dies führte zu Scharmützeln mit den Schwergewichten. Sie mussten auch Wasserwerfer oder Tränengas einsetzen, schildert der Korrespondent des Tschechischen Rundfunks in Deutschland, Václav Jabůrek.
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kurze Ansprache
Nahe
In Berlin nimmt die Zahl antisemitischer Übergriffe zu. Was unternimmt die Polizei dagegen?
Im Grunde sendet die Bundesregierung täglich die Botschaft, dass sie in dieser Frage keine Gnade zeigen wird. Das Gleiche sieht auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, wonach die Behörden jeden fassen und bestrafen würden, der so etwas begeht.
In der zweiten Nacht in Folge kam es im Stadtteil Neukölln zu spontanen Protesten zur Unterstützung der Hamas, die die Polizei von Anfang an versuchte, aufzulösen. Gleichzeitig flogen Feuerwerkskörper, Flaschen oder Steine durch die Luft, am Ende wurden etwa 60 Polizisten verletzt, die mehr als 170 Menschen an Ort und Stelle festnahmen. Übrigens gab es bei der Veranstaltung auch Wasserwerfer.
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Das Polizeipräsidium bestätigte, dass bei den Festnahmen auch häufig Tränengas und Zwangsmaßnahmen zum Einsatz kamen. Für deutsche Verhältnisse ist das alles eine ziemlich drastische Reaktion. Schließlich ist Berlin in Anführungszeichen Großdemonstrationen gewohnt, und die Ereignisse der letzten Tage sind hinsichtlich der Personenzahl oder der Auseinandersetzungen nicht mit denen des 1. Mai zu vergleichen. Allerdings müssen laut Oberbürgermeister Wegner antisemitische Gefühle und Äußerungen schon im Interesse der deutschen Geschichte entschieden im Keim erstickt werden.
Zwei Vorfälle erschüttern die jüdische Gemeinde Berlins. Jemand sprühte Davidsterne auf mehrere Häuser, in denen Juden leben, und am Mittwochabend fiel ein Molotowcocktail vor einer Synagoge. Wie schreiten die Ermittlungen in diesen beiden Fällen voran?
Der Angriff auf die Synagoge wurde kürzlich von der Generalstaatsanwaltschaft übernommen. In Deutschland befasst sich diese Stelle hauptsächlich mit Fällen, die zu einer Anklage wegen Terrorismus führen können. Die Anklage begründete dies bereits in einer Stellungnahme damit, dass die Unbekannten mit dieser Aktion versuchten, Öl ins Feuer zu gießen und neue Eskalationen auszulösen.
Die Berliner Polizei hat bereits rund 360 Straftaten erfasst, die in irgendeiner Weise mit den Ereignissen im Nahen Osten in Zusammenhang stehen, sei es Sachbeschädigung fremden Eigentums oder Angriffe auf Fußgänger. Vor diesem Hintergrund hielt Berlins Bürgermeister Wegner eine außergewöhnliche Rede und versprach unter anderem, dass die Polizei alle verfügbaren Kräfte einsetzen werde, um die jüdische Gemeinde zu schützen.
Gleichzeitig schlägt der konservative Politiker vor, dass der derzeitige Ansatz zur Integration von Einwanderern sowie zur Sicherheit im Allgemeinen überdacht werden müsse. Der liberale Bundesjustizminister Marko Bush Mana sagte im RBP-Radio, dass Menschen das verfassungsmäßige Demonstrationsrecht hätten, der Staat jedoch jeden hart bestrafen müsse, der diese Freiheit zur Verbreitung von Hass missbrauche.
Und im gesamten politischen Spektrum besteht mehr oder weniger Einigkeit darüber, dass alle Täter so schnell wie möglich verurteilt werden sollten, um andere von weiteren Maßnahmen abzuhalten.
Demonstranten im US-Kongress forderten Frieden im Nahen Osten. Die Polizei nahm 300 Menschen fest.
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Aufgrund der aktuellen Ereignisse erwägt Deutschland, seinen aktuellen Umgang mit Migration zu überdenken. Was genau soll sich ändern?
Der hessische Ministerpräsident Boris Rajdl erklärte bereits vor einigen Tagen, dass Deutschland in der Welt ein eher irreführendes Bild habe und viele glauben, alle Türen stünden offen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz will diese Meinung ändern. Teilweise als Reaktion darauf, dass ihre Koalitionsparteien bei den jüngsten Landtagswahlen auch aufgrund von Migrationsthemen geschwächt wurden, und im Gegenteil, sie stärkt die AfD.
Scholz sprach am Donnerstag im Bundestag. Dort kündigte er an, dass Deutschland die Einreisezahlen stark begrenzen werde. Aus diesem Grund werden seit einigen Jahren an den Grenzen zu Tschechien, Polen, der Schweiz und Österreich stationäre Kontrollen durchgeführt. Auch der Schutz der EU-Außengrenzen bleibt eine Priorität, so dass es nicht notwendig wäre, innerhalb des Schengen-Raums etwas einzuführen.
Auch die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber soll beschleunigt werden. Bisher stößt dies in den Herkunftsländern dieser Menschen auf Zurückhaltung. Diese Regierungen weigerten sich oft einfach, diese Menschen zurückzunehmen. Im Gegenzug bietet Berlin nun die Zusage an, qualifizierte Arbeitskräfte auf sein Territorium zu lassen, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt eingesetzt werden könnten. Und das könnte sich theoretisch auf einige dieser Staaten auswirken.
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