Varta: Gründe für den Zusammenbruch

Der starke Preisverfall von Varta ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Erstens ist das Unternehmen hoch verschuldet. Varta muss eine gigantische Schuldenlast von fast 500 Millionen Euro umstrukturieren. Das Unternehmen diskutiert verschiedene mögliche Finanzierungsmethoden mittels Fremd- und Eigenkapital. Diese Umschuldung ist notwendig, um eine längere Insolvenz zu vermeiden.

Zweitens hat die zunehmende Konkurrenz asiatischer Unternehmen, insbesondere in der Lithium-Ionen-Batterieindustrie, Varta hart getroffen. Preisdruck und hohe Rohstoff- und Energiekosten haben zu dieser Krise beigetragen. Auch Lieferprobleme bei Halbleitern spielten eine wesentliche Rolle in der desaströsen Situation, in der sich das deutsche Unternehmen derzeit befindet.

Mittlerweile ist es an der Börse berezin. Die Varta-Aktie, die am Freitag, 19. Juli 2024, noch bei mehr als 10 Euro gehandelt wurde, ist an diesem Montag, 22. Juli 2024, mehr als 2,90 Euro wert, wodurch die Kapitalisierung des Konzerns auf nur noch 125 Millionen Euro sinkt.

Porsche rettet Varta?

Ein Hoffnungsschimmer könnte von Porsche kommen. Der Autobauer will Varta neues Kapital zur Verfügung stellen. Einem Reuters-Bericht zufolge Porsche erwägt eine Minderheitsbeteiligung an Varta, um eine mögliche Investition in Vartas Geschäft mit großformatigen Lithium-Ionen-Batterien abzusichern.

Einer der Anführer der Gruppe, Michael Gieswein, sagte: „Ziel ist es, die Schulden auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren, damit wir wieder vorankommen können.“ Varta schätzt die notwendigen Beträge auf „mehrere zehn Millionen Euro“. Ein Porsche-Sprecher bestätigte Interesse an der Varta-Beteiligung und betonte: „Unsere Verpflichtung besteht darin, diese Schlüsseltechnologie in Deutschland zu halten.“ Porsche könnte sich auch an der finanziellen Sanierung von Varta beteiligen.