Sechs Tage vor Ablauf der Frist im Dezember stellt die Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen heute Nachmittag die neue Bundesregierung vor, berichtet die deutsche Presse. Eine offizielle Liste der Ämter, die jede der drei Formationen übernehmen wird, gibt es noch nicht, einige sind aber bereits bekannt.
So soll die SPD neben dem Kanzleramt auch die Bereiche Verteidigung, Bau- und Wohnungswesen, Arbeit und Soziales, Gesundheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit führen; Grüne kommen der Wirtschaft und dem Klima zugute; Auswärtige Angelegenheiten, Familie, Landwirtschaft und Umwelt; FDP-Liberale übernehmen endlich Finanzen, Justiz, Verkehr sowie Bildung und Forschung.
Somit ist klar, dass die Liberalen, die immer darauf bestanden haben, dass sie Geld für ihr Eigentum bekommen wollen, was sie auch erreicht haben, eine „gemütlichere“ Rolle spielen werden, während die Grünen mehr nach außen blicken.
Dies könnte bedeuten, dass die deutsche Außenpolitik tendenziell eher links ausgerichtet ist, was zu Spannungen in den zukünftigen Beziehungen zu den osteuropäischen Ländern führen wird. Da in diesem Bereich der Handel mit Deutschland von entscheidender Bedeutung ist, müssen dort entstehende Autokratien möglicherweise ihre Ausrichtung überdenken.
Aus interner Sicht sind die Deutschen der liberalen Gnade der FDP unterworfen, aber irgendwie wird die Kontrolle der SPD über das Labour-Portfolio sicherlich kompensieren, dass ihnen die Finanzen nicht gehören. Die offensichtliche Frage ist, was die FDP in Bezug auf die Eurozone finanziell tun wird. Die liberale Präsenz zum Gedenken an Wolfgang Schoble, den berühmten Finanzminister in der Krise von 2008, ist möglicherweise keine gute Nachricht für Länder, die noch keine Haushaltskontrolle ausüben wollten, die durch die Post-Pandemie wieder eingeführt wird.
An der Spitze der drei Parteien wird Kanzler Olaf Scholz (SPD), das Auswärtige Amt von den Grünen unter der Führung von Annalen Berbock und das Finanzressort vom Liberalen Christian Lindner geleitet.
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