Grüne in Ostdeutschland konfrontiert

Ostdeutschland und Westdeutschland sind seit mehr als 30 Jahren ein Land, doch vieles unterscheidet sie noch immer. Es ist nicht nur eine Politik, den westlichen Lebensstandard in den Osten zu „bringen“. Bis zur bevorstehenden Parlamentswahl im September werden Annalen Berbock und die deutschen Grünen und ihre Führer westliche Vorstellungen von der Zukunft der Republik verkörpern. Die Abstimmung vom Sonntag in Sachsen-Anhalt hat es bestätigt.

Die Wahlen in dem kleinen Bundesland waren die letzten vor der deutschen Abstimmung im September dieses Jahres. Das wird ein Wendepunkt für die 80-Millionen-Republik: In 16 Jahren geht die Kanzlerin in den Ruhestand Angela Merkel. Die Umfragen sind relativ ausgewogen, sodass nicht klar ist, wer ihn auf dem einflussreichen politischen oder staatlichen Posten ersetzen wird.

Aber es wird höchstwahrscheinlich einer von zwei Adepten sein. Neben der bereits erwähnten Grünen-Politikerin Annalen Burbok (40) gibt es auch Armin Lashet, einen Politmatador der Christlich-Demokratischen Union (CDU) von Bundeskanzlerin Merkel. Für diese beiden Führer waren die Wahlen in Sachsen und Anhalt die erste große Bewährungsprobe.

Beide sind beruflich und politisch enger mit dem Westen verbunden Deutschland. Dennoch gelang es der CDU, ihre Wahlerwartungen deutlich zu übertreffen und mit 37,1 Prozent der Stimmen stärkste Partei zu werden.

Im Gegensatz dazu liegen die Grünen mit 5,9 Prozent nicht nur hinter den Erwartungen vor den Wahlen, sondern auch hinter den Umfrageergebnissen, die derzeit für die Wahlen im September prognostizieren. Sie schätzen, dass mit etwa 21 bis 26 Prozent die Konservativen um den ersten Platz kämpfen.

„Wir haben nicht erreicht, was wir uns vorgenommen haben“, sagte Berbock traurig am Sonntagabend die Ergebnisse. Immerhin haben sich grüne Landwirte seit der letzten Wahl nur um wenige Zehntel Prozentpunkte verbessert und dürften ihre Sitze in der Regierungskoalition verlieren. In Sachsen-Anhalt könnten sie durch FDP-Liberale ersetzt werden, die den Konservativen näher stehen.

Die Probleme des grünen Führers

„Zum Glück der Grünen lebt nur ein Fünftel der deutschen Bevölkerung im Osten“, berichtete der Schweizer Tages-Anzeiger. Historisch gesehen wurde die Partei von wohlhabenderen Menschen in Großstädten gewählt oder von solchen, die die Betonung der Bekämpfung der Klimakrise unterstützen. Im Westen gibt es mehr.

Burbock selbst, Politikwissenschaftlerin, die in London Völkerrecht studiert hat, verkörpert dann den Begriff des proeuropäischen und ökologischen Deutschlands. Er widerspricht vielen Wählern in den östlichen Bundesländern, vor allem beim Thema Migration, wo er einen offeneren Umgang oder gar eine Haltung gegenüber Russland befürwortet. Sie sagte, sie würde dort strenger sein als die derzeitige Kanzlerin.

Aber er kämpft gerade. Das Unternehmen hat Informationen über die Einreichung ihrer verspäteten Parteibeiträge durchgesickert, die sie als Mitglied der Bundesversammlung vorlegen soll. Die Verwirrung wächst auch über einige der Positionen in seinem Lebenslauf, die er der Öffentlichkeit vorstellt.

Das schlechte Wahlergebnis am Sonntag ist eine weitere Sache, die ihren langen Weg ins Register erschweren könnte. „Es hat sich bestätigt, dass die grüne Wählerschaft sehr instabil ist. Und dass viele Wähler irgendwann zu anderen Parteien gehen könnten“, sagte Jakub Eberle, Forscher am Institut für Internationale Beziehungen in Prag, anlässlich der Herbstabstimmung.

Im Gegenteil, der konservative Lašet kann sich entspannen, sind sich deutsche Kommentatoren einig. Bevor er CDU-Chef wurde, sah er sich heftigen Widerständen seiner Partei ausgesetzt, unter anderem von einem Ortsvorsitzenden in Sachsen-Anhalt. Aber nach Sonntag hat er fast bedingungslose Unterstützung. Auch die Parteikollegen schreiben den unerwartet überzeugenden Sieg bei der Provinzwahl Lashet zu.

Er hat es geschafft, nicht nur die Grünen und die Sozialdemokraten zu überholen, deren Chef Olaf Scholz der dritte Spitzenkandidat für die neue Kanzlerin ist. Auch die Rechtsradikalen der Partei Alternative zu Deutschland (AfD) verließen die CDU. Ihre Mitglieder in Sachsen-Anhalt überwachen die lokalen Geheimdienste und vermuten, dass ihre politischen Aktivitäten verfassungswidrig sind.

Die AfD gewann am Sonntag tendenziell und landete schließlich mit 20 Prozent auf dem zweiten Platz. „Sie stößt wahrscheinlich an die Decke. Aber ihr Wahlkreis ist sehr stark“, sagte Eberle. Auf Bundesebene müssen sich andere Parteien damit befassen. „Die AfD kann ähnlich wie die tschechischen Kommunisten arbeiten: 10 bis 15 Prozent der Stimmen fest blockieren, was die Bildung von Koalitionen nach der Wahl erschwert“, fügte der Analyst hinzu.

In Deutschland wird aufgrund seiner Vergangenheit stark auf die Abgrenzung gegenüber Nationalismus und Rechtsextremismus Wert gelegt. Für eine direkte Zusammenarbeit mit der AfD hat sich noch keine Partei entschieden.

Coronavirus und Klima

Die Deutschen werden am 26. September, wenige Tage vor den tschechischen Parlamentswahlen, zur Urne gehen. Wie in Tschechien wird eine Coronavirus-Pandemie eine entscheidende Herausforderung sein. Wenn es den Anschein hat, dass sich die Regierung im September endlich mit der Pandemie auseinandersetzt, wird das wahrscheinlich den aktuellen Regierungsparteien, allen voran der Lashett-CDU und auch den Sozialdemokraten, helfen.

Anders als in Tschechien ist das Klimaproblem aber auch in Deutschland von Bedeutung. Annalen Berbock Grüne hingegen haben in diesem Bereich das höchste Wählervertrauen. Sollte der deutsche Bundeskanzler in allgemeiner Direktwahl gewählt werden, würde ihn eine Mehrheit der Deutschen unterstützen. es folgt aus der Umfrage von Ende Mai.

Baldric Schreiber

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