Auch Kinos in Deutschland rechnen mit den Auswirkungen des Streiks

Berlin/München: Deutsche Kinos rechnen damit, dass der Schauspielerstreik in Hollywood auch in Deutschland langfristige Folgen haben könnte. „Wenn der Streik weitergeht, werden wir das auch in Deutschland spüren, denn unserem Publikum fehlt es an großen, gut besuchten Kinos“, sagte Kristine Berg, Geschäftsführerin des dts-Pressefachverbands HDF Kino.

Allerdings seien die Gesamtauswirkungen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau vorhersehbar, da sie stark von der Dauer des Streiks abhängen, fügte sie hinzu. Als Reaktion darauf forderte der Filmverband Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) auf, bei der Neuordnung der Förderung „unbedingt den deutschen Kinofilm mit großem Publikum zu fördern und zu unterstützen“. Es gilt, es langfristig zu stärken. „Während der Pandemie wurde deutlich, wie wichtig das deutsche Kino für unsere Unabhängigkeit von der amerikanischen Produktion ist“, sagte Berg.

Unterdessen gehen ausländische Vermarkter deutscher Filme davon aus, dass die Auswirkungen des Streiks auf die deutsche Produktion derzeit voraussichtlich geringer ausfallen werden. „Davon sind tendenziell große internationale Koproduktionen betroffen, an denen unter anderem amerikanische Schauspieler beteiligt sind“, sagte Simone Baumann, Geschäftsführerin der Münchener German Films, der Nachrichtenagentur dts. Allerdings sei auch hier der Zeitpunkt des Drehbeginns entscheidend, fügte sie hinzu: „Die Auswirkungen sind also von Projekt zu Projekt unterschiedlich.“ Gleichzeitig glaubt sie nicht, dass der Streik die Chancen für deutsche Produktionen auf internationalen Märkten wesentlich erhöhen wird.

Viel hänge nun davon ab, wie die großen kommenden Festivals wie Locarno, Venedig und insbesondere Toronto mit dem Streik und der damit verbundenen Präsentation neuer amerikanischer Filme umgehen würden, sagt Bauman. Jetzt wird es für Festivalbetreiber wichtig sein, alternative Pläne vorzubereiten. Der Arbeitskampf betrifft nicht nur die laufenden Produktionen, auch die bereits fertiggestellten Filme und Serien müssen auf die öffentlichen Auftritte der Stars verzichten. Die aktuellen Tarifverträge zwischen der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA und der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) sind Mitte Juli ausgelaufen.

Nachdem nach vierwöchigen Verhandlungen keine Einigung über neue Konditionen erzielt werden konnte, streikten die Akteure. Dies ist das erste Mal seit 1960, dass sie gleichzeitig mit den Drehbuchautoren streiken. Die in der Gewerkschaft WGA organisierten Autoren hatten ihre Arbeit bereits Anfang Mai eingestellt. Im Tarifkonflikt geht es unter anderem um Stundentarife für Streaming und die Regelung des künftigen Einsatzes von KI.

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Text-/Bildquelle: Eingereicht von der Nachrichtenagentur dts
Bildreferenz: Kino (Archiv)

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Baldric Schreiber

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