Aktualisieren: 19.09.2022 14:23
Herausgegeben von: 19.09.2022, 14:23
Berlin – Die deutsche Wirtschaft zeigt immer mehr Anzeichen einer kommenden Rezession, vor allem aufgrund der Energiekrise. Das hat die Deutsche Bundesbank heute in ihrem regelmäßigen Monatsbericht mitgeteilt. Sie prognostizierte, dass die Erdgasversorgungssituation in den kommenden Monaten weiterhin sehr schwierig sein werde. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellte jedoch fest, dass Deutschlands Gasreserven bereits zu fast 90 Prozent gefüllt seien. Ihm zufolge hat Deutschland bei günstigen Entwicklungen im Bereich Spritsparen und gutem Wetter eine Chance, den Winter erfolgreich zu überstehen. Das teilt die Agentur Reuters mit.
Deutschland kämpft in diesem Jahr, wie andere europäische Länder auch, wegen des Krieges in der Ukraine gegen Gaslieferungsbeschränkungen aus Russland. Der russische Gaskonzern Gazprom kündigte Anfang dieses Monats an, die Pipeline Nord Stream 1 außer Betrieb zu halten, bis Wartungsmängel behoben seien. Nord Stream 1 verläuft von Russland nach Deutschland auf dem Grund der Ostsee und ist die Hauptroute für die Lieferung von russischem Gas in die Europäische Union.
Die deutsche Bundesbank sagte heute, dass Deutschland dank Lieferungen aus anderen Ländern und Fortschritten bei der Einsparung und Speicherung die Notwendigkeit der Einführung einer Gasrationierung im Winter noch vermeiden könne. „Dies erfordert jedoch weitere erhebliche Reduzierungen des Gasverbrauchs, insbesondere in Haushalten“, fügte er hinzu.
Nach Angaben von Gas Infrastructure Europe (GIE) waren die Gasspeicher in Deutschland am Wochenende zu 89,67 Prozent gefüllt. Habeck sagte heute, die Speicher seien zu etwa 90 Prozent gefüllt, obwohl Deutschland bereits aufgehört habe, Gas um jeden Preis zu kaufen.
Laut Habeck wird Bundeskanzler Olaf Scholz voraussichtlich noch in dieser Woche bei seinem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten Lieferverträge für verflüssigtes Erdgas (LNG) unterzeichnen. Habeck erklärte auch, dass die Regierung große Gasimporteure weiter unterstützen und sie nicht insolvent werden lassen werde.
Bundesfinanzminister Christian Lindner sagte heute, er suche weiter nach Wegen, um sicherzustellen, dass die Gaspreise für die Verbraucher erschwinglich bleiben.
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