Der deutsche Medienkonzern Axel Springer kündigte am Dienstag Stellenstreichungen bei der Boulevardzeitung Bild und dem Vorstandsvorsitzenden Die Welt an, motiviert durch künstliche Intelligenz, die nun Journalisten „ersetzen“ könnte.
Künstliche Intelligenz werde „den Journalismus und die Medienbranche revolutionieren, den Journalismus unterstützen oder ersetzen können“, sagte Fraktionschef Mathias Döpfner in einem der AFP vorliegenden Mitarbeiterbrief. „Das Erstellen von Journalismus (mit Berichten, Scoops und Leitartikeln) wird zum Kern des Berufs, während die journalistische ‚Produktion‘ ein ‚Nebenprodukt‘ wird“, fährt er fort.“ Diese Produktionsarbeit sei „zunehmend (..) automatisiert“. Zur wachsenden Bedeutung der künstlichen Intelligenz, so der ebenfalls in der Pressemitteilung zitierte Döpfner, werde es „erhebliche Stellenstreichungen in Produktion, Layout, Reparatur und Verwaltung“ geben, hieß es in dem Schreiben, das die Zahl der Abgänge nicht konkretisierte.
„All digital“-Strategie
Der Berliner Konzern will „durch Umsatzsteigerungen und Kosteneinsparungen den Gewinn in den nächsten drei Jahren um rund 100 Millionen Euro steigern“. Axel Springer beschäftigt derzeit weltweit rund 18.000 Mitarbeiter, darunter 3.400 Journalisten. Laut Herrn Döpfner lautet die erklärte Strategie neuerdings „alles digital“. Nach Angaben der Gruppe stammten im Jahr 2022 85 % des Umsatzes und mehr als 95 % des Gewinns aus digitalen Aktivitäten. Print-Inhalte seien aber nach wie vor „nützlich und unverzichtbar für Leser und Werbetreibende“, so dass „eine vollständige Umstellung auf digital noch einige Jahre dauern wird“, räumt Döpfner ein.
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