Bericht: Polen verliert aufgrund von LGBT- und menschlicher Diskriminierung Deutschland – aktuelle deutsche Politik. DW-Nachrichten auf Polnisch DW

Der Bericht berücksichtigt die Situation der LGBT + -Community in vier mittel- und osteuropäischen Ländern: Polen, Ungarn, Ukraine und Rumänien und deren Auswirkungen auf deren Wirtschaftsleistung.

„Diese Länder sind aus betriebswirtschaftlicher Sicht relativ stabil aufgestellt und haben alle ambitionierte Wirtschaftspläne für das nächste Jahrzehnt“, resümiert die Organisation Open For Business, die internationale Unternehmen inkl. Facebook, Google, Ikea, L’Oreal oder Mastercard. Die Koalition hat sich zum Ziel gesetzt, LGBT + -Rechte und Vielfalt am Arbeitsplatz zu fördern.

Die Situation der LGBT+-Communitys in den vier untersuchten Ländern ist schwierig: Das Gesetz garantiert ihnen keine volle Gleichberechtigung, sie bekämpfen Vorurteile und Gewalt.

„Außerdem fehlt der politische Wille, die LGBT+-Community zu unterstützen, und Politiker machen sie oft auf die Probleme ihrer Länder zurück“, fügen die Autoren hinzu.

Der Bericht zeigt unterdessen, dass die Einbeziehung von LGBT + -Menschen die wirtschaftliche Stabilität in diesen Ländern erhöhen kann. Umgekehrt verursacht ihre Diskriminierung soziale und finanzielle Kosten, einschließlich der Entmutigung ausländischer Investoren und der Schwächung von Talenten.

Protest in Brüssel gegen „LGBT-freie Zonen“, September 2020

Auswanderung in „offene Länder“

Open For Business schätzt, dass vier Länder ohne die LGBT+-Community mehr als 7,1 Milliarden Euro pro Jahr kosten; In Polen selbst kostet die Diskriminierung von LGBT + Menschen bis zu 9,5 Mrd. PLN pro Jahr oder sogar 0,43 %. BIP. Die Verluste sind größtenteils darauf zurückzuführen, dass immer mehr hochqualifizierte Arbeitskräfte das Land in offenere und tolerantere Gesellschaften verlassen, was zum Verlust von Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in der Region beiträgt.

Der sogenannte Braindrain betrifft vor allem Beschäftigte in „Zukunftsberufen“, vor allem in den Bereichen Wissenschaft, IT und Finanzen. Laut Statistik gehen die gebildetsten Polen nach Deutschland, in die Schweiz und in die Niederlande.

Auf der anderen Seite sind LGBT+-Bewohner häufig Diskriminierung am Arbeitsplatz und niedrigere Löhne ausgesetzt, was die Produktivität des Landes verringert und die polnische Wirtschaft bis zu 4,4 Milliarden PLN pro Jahr kosten kann. Experten zufolge „führt ihr Ausschluss von der Beschäftigungsstigmatisierung zu niedrigeren Löhnen, eingeschränktem Zugang zu Beschäftigung, höherer Arbeitslosigkeit und schlechteren Arbeitsbedingungen“.

Dem Bericht zufolge haben auch LGBT+-Menschen eine ungleiche medizinische Versorgung. Mittlerweile zeigen Statistiken, dass Menschen mit LGBT+ häufiger darunter leiden, inkl. bei Depressionen gilt dies insbesondere für jüngere Menschen mit geringerer Bildung und geringerem Einkommen. Wenn keine angemessene Behandlung erfolgt, kann dies zu Produktivitätsverlusten und folglich zu Arbeitsplatz- und Lohnverlusten führen.

Deutschland  Protest in Berlin gegen die sogenannte LGBT-Freizone in Polen

Berliner Protest gegen LGBT-Freizonen, März 2020

Teures Ansehen

Diskriminierende Gesetze und Praktiken schädigen auch das Image von Ländern, was zu einem Verlust von Investoren und sogar Geldern führt.

„Die offene Diskriminierung von LGBT+-Menschen, die insbesondere von den politischen Führern Ungarns und Polens gefördert wird, schadet ihrem Ruf. „Die Medien der Welt veröffentlichen ständig Schlagzeilen über die Feindseligkeit der mittel- und osteuropäischen Bevölkerung gegenüber der LGBT + -Gemeinschaft, die sich negativ auf den Ruf der Region im globalen Geschäftsumfeld auswirkt“, heißt es in dem Bericht.

Die flächendeckende weltweite Abdeckung spiegelte sich unter anderem in der Einrichtung von „LGBT-freien Zonen“ in mehr als hundert polnischen Städten und Gemeinden wider. Das Europäische Parlament nahm eine Entschließung an, in der diese Maßnahmen verurteilt wurden, und Polen begann, die tatsächlichen finanziellen Kosten seiner Maßnahmen zu decken. Und so wurde im Februar dieses Jahres der geplante Zuschuss von 1,7 Millionen Euro aus EWR- und norwegischen Mitteln in der Woiwodschaft Podkarpackie im Juli letzten Jahres abgezogen. Anträge auf EU-Förderung von sechs polnischen Städten wurden abgelehnt. Auch Partnerschaftsverträge zwischen polnischen und deutschen Städten, Frankreich und den Niederlanden wurden gekündigt; alle nannten diskriminierende Praktiken als Grund. Auch das ungarische Adoptionsverbot für unverheiratete Personen, einschließlich derer, die der LGBT+-Gemeinschaft angehören, wurde geäußert.

Kaufkraft

Inzwischen wird die Kaufkraft von LGBT+-Menschen weltweit auf mehr geschätzt als Deutschlands BIP. Allein im Jahr 2019 werden die Ausgaben von LBGT + Personen in Polen, Ungarn, Rumänien und der Ukraine auf fast 5 Prozent geschätzt. Das BIP dieser Länder. Das bedeutet, dass sowohl die Betreuung ihrer LGBT+ Bevölkerung als auch die Aufnahme von Touristen und Fachkräften aus der LGBT+ Community einfach gut für die Wirtschaft sind.

Je mehr schon 57 Prozent. Unternehmen zeigen den Wunsch, ein vielfältiges Arbeitsumfeld zu erhalten, und jedes zweite Unternehmen gibt an, dass es „extrem“ oder „sehr“ wichtig ist, talentierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten und die Innovationskraft des Unternehmens zu steigern.

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Baldric Schreiber

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