(AFP / KIRILL KUDRYAVTSEV)
Deutschland prüft die Möglichkeit, die Aktivitäten des russischen Ölgiganten Rosneft im Land zu verstaatlichen, sagte eine Quelle der Regierung, die bereits nach der Invasion Moskaus in der Ukraine vor zwei Jahren die Kontrolle übernommen hat, am Mittwoch. jahrelang.
Im September 2022 stellte die Bundesregierung die deutschen Tochtergesellschaften von Rosneft, die etwa 12 % der Raffineriekapazität des Landes ausmachen, unter staatliche Verwaltung.
Die zunächst für sechs Monate gültige Vormundschaft wurde bereits zweimal verlängert und läuft am 10. März aus.
Da „Rosneft Deutschland ohne weiteres staatliches Eingreifen Gefahr läuft, seinen Versorgungsauftrag nicht erfüllen zu können“, erwägt die Regierung „derzeit die Möglichkeit, Rosneft Deutschland zu veräußern“, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle.
Zu den deutschen Vermögenswerten von Rosneft gehört die PCK-Ölraffinerie in Schwedt im Osten des Landes, an der der russische Konzern die Mehrheit (54 %) besitzt und Öl an die Hauptstadt Berlin und die gesamte umliegende Region liefert.
Zwei weitere Standorte, MiRo in Karlsruhe und Bayernoil in Vohburg, an denen Rosneft zusammen mit anderen großen westlichen Ölkonzernen eine Minderheitsbeteiligung hält, sind betroffen.
Nach Angaben der Finanzzeitung Handelsblatt wurden Vertreter von Rosneft von der Regierung zu einer Anhörung vorgeladen, was einen formellen Schritt in Richtung Verstaatlichung darstellt.
Die Entscheidung sei noch nicht gefallen, sagte eine Regierungsquelle gegenüber AFP.
Ursprünglich ausschließlich mit russischem Öl über eine mit Russland verbundene Pipeline versorgt, musste sich die staatliche deutsche Raffinerie Schwedt seit dem russischen Ölembargo nach anderen Lieferanten umsehen.
Der Öltransport zum Standort erfolgt nun über eine Pipeline, die an den deutschen Hafen Rostock (im Norden) mit erhöhter Kapazität und über den polnischen Hafen Danzig angeschlossen ist.
Auch mit Kasachstan wurde ein Abkommen unterzeichnet, das einen Teil der verbleibenden Kapazität durch den Transport seines Öls durch die bisher von Russland genutzte Pipeline ausgleichen muss.
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