Bundesregierung rettet Uniper, übernimmt Anteile daran – ČT24 – Tschechisches Fernsehen

Gleichzeitig erhielt Uniper eine Finanzspritze von 15 Milliarden Euro (mehr als 368 Milliarden Kronen). Ein Teil besteht aus Bankgarantien, ein Teil ist neues Kapital nach dem Eintritt der deutschen Regierung in die Eigentümerstruktur des Unternehmens. Das Unternehmen bat die Regierung vor zwei Wochen um Hilfe.

„Uniper ist ein Einzelfall, kein Patentrezept“, sagte Außenminister Olaf Scholz. Aber auch Unternehmen, die für den Betrieb der Energieinfrastruktur in Deutschland wichtig sind, sollen finanziell unterstützt werden können.

Der Hilfsdeal von Uniper erlaubt es auch, höhere Gaspreise an die Verbraucher weiterzugeben, Gas für Haushalte soll ab September oder Oktober teurer werden. Scholz versicherte jedoch, dass die Regierung Hilfe und Schutz für einkommensschwache Familien bereitstelle. Im kommenden Jahr tritt eine umfassende Reform der Sozialleistungen und der Wohnbauförderung in Kraft. Unter anderem soll der Kreis der Wohngeldberechtigten erweitert werden.

Uniper ist in den vergangenen Monaten zu einem viel diskutierten Beispiel dafür geworden, wie ein großes und stabiles Unternehmen schnell und einfach Opfer des wirtschaftlichen Gefälles zwischen dem Westen und Moskau werden kann. Die Beziehungen zu Russland intensivierten sich nach der groß angelegten Bodeninvasion russischer Truppen in der Ukraine im Februar.

Das finnische Unternehmen Fortum bleibt auch nach dem Einstieg der Bundesregierung Mehrheitseigentümer von Uniper, allerdings wird sein Anteil von derzeit rund achtzig Prozent auf 56 Prozent reduziert.

Fortum: Es ist nicht klar, wie hoch die Verluste sein werden

Das finnische Unternehmen sagte, es sei noch nicht klar, welche finanziellen Auswirkungen die aktuelle Krise insgesamt auf Uniper haben werde. „Es ist noch zu früh, um abzuschätzen, wie hoch die Verluste sein werden“, wurde Fortum-Chef Markus Rauramo von Reuters zitiert.

Aber wenn die Verluste die vereinbarte Obergrenze von sieben Milliarden Euro überschreiten, erklärt sich Deutschland bereit, die Verluste in einer Weise auszugleichen, die den Wert der Aktien einzelner Aktionäre nicht mindert.

Aufgrund der stark gestiegenen Gaspreise und der ungünstigen Marktlage verliert Uniper täglich erhebliche Geldbeträge. Sie ist gezwungen, Gas zu deutlich höheren Preisen aus alternativen Quellen einzukaufen, weil der russische Gaskonzern Gazprom die Exporte nach Deutschland deutlich reduziert hat. Er nennt technische Probleme, die deutsche Beamte bestreiten.

Eckehard Steinmann

"Dezent charmanter Zombie-Experte. Hardcore-Unruhestifter. Web-Freak. Begeisterter Musikwissenschaftler."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert