Das europäische ESM-Modul, ein Schlüsselelement der Artemis-Mission – 24.08.2022

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) wird mit ihrem Servicemodul ESM der US-Mission Artemis erstmals an einem Schlüsselsystem der NASA für eine zukünftige bemannte Expedition beteiligt sein.

Das ESM (European Service Module) befindet sich unter der Orion-Kapsel der Artemis-I-Mission, die am Montag (29.) ohne Besatzung abfliegt.

Der etwa 4 Meter hohe und 13 Tonnen schwere Zylinder wird Orion in die Mondumlaufbahn befördern, sobald sich das Gerät von der Hauptstufe der SLS-Trägerrakete trennt, etwa acht Minuten nach dem Start in Cape Canaveral (Florida).

Das drucklose ESM wird auch Strom liefern und ab der Mission Artemis 2 wesentliche Dienste für zukünftige Astronauten wie Wasser, Sauerstoff und Temperaturkontrolle bereitstellen.

Das Modul wird auch die Orbitalmanöver und die Lagekontrolle (Raumführung) von Orion ermöglichen und später dem Transport von Material zur zukünftigen Mondorbitalstation Gateway dienen.

Der Bau des ESM wurde von Airbus Defence and Space des europäischen Airbus-Konsortiums im deutschen Bremen unter Beteiligung von zehn europäischen Ländern durchgeführt.

Dabei nutzte das Unternehmen seine Erfahrung beim Bau des European Automatic Transfer Vehicle (ATV), das zwischen 2008 und 2015 die Besatzungen der Internationalen Raumstation (ISS) versorgte.

Die Sicherstellung einer ordnungsgemäßen ESM-Leistung bei diesem Testflug von Artemis ist „eine große Verantwortung“, sagte Jean-Marc Nasr, einer der führenden Raumfahrtsystemmanager von Airbus, am Dienstag.

In Artemis I soll das Modul „ausreichende Leistung bieten, um die größtmögliche Menge an Informationen über seinen Betrieb zu gewinnen“, erklärte der Leiter des ESM-Programms der ESA, Philippe Deloo.

Diese Informationen werden es ermöglichen, die „zukünftigen Phasen“ des Mondprogramms zu testen, fügte er hinzu.

Bei der vierten Artemis-Mission beispielsweise wird die Orion-Kapsel mit ihrem ESM als Schlepper dienen, um ein Besatzungsmodul an die künftige Gateway-Station im Mondorbit anzudocken.

Die erste Mission dauert 42 Tage.

Die Kosten für Design und Bau des ersten ESM beliefen sich auf 650 Millionen Euro.

Der Auftrag der NASA für die ersten sechs ESM beläuft sich auf 2,1 Milliarden Euro, sagten die ESA-Direktoren.

pcl/cel/js/mb/mr

© Agence France-Presse

Helene Ebner

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