Deutschland befürchtet eine totale Versorgungsunterbrechung durch die Pipeline Nord Stream 1

Aktualisieren: 30.06.2022 11:04
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Berlin – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck befürchtet eine komplette Unterbrechung der Versorgung der Gaspipeline Nord Stream 1, die Gas von Russland nach Deutschland durch den Grund der Ostsee transportiert. Nach Angaben des Ministers drohe ab dem 11. Juli, wenn die jährlichen Wartungsarbeiten an der Gasleitung beginnen, die „Blockade der gesamten Gaspipeline Nord Stream 1“, teilte die dpa heute mit.

Habeck warnte auch davor, dass eine solche Entwicklung in den Wintermonaten zu erheblichen Komplikationen bei der Gasversorgung führen könnte. Die Gasversorgung Deutschlands sei jedoch für den Sommer gesichert.

Nord Stream 1 wird normalerweise während der jährlichen Wartung für zehn Tage abgeschaltet. Allerdings, so Habeck, wäre es angesichts der bisherigen Entwicklungen nicht verwunderlich, wenn Russland mitteilen würde, dass es bei der Wartung auf ein Problem gestoßen sei, weshalb die Pipeline nicht wieder in Betrieb genommen werden könne. Eine vollständige Unterbrechung der Versorgung durch die Pipeline Nord Stream 1 würde die Befüllung der deutschen Gasspeicher in Vorbereitung auf die Wintersaison verlangsamen.

Das russische staatliche Gasunternehmen Gazprom hat die Lieferungen durch die Nord Stream 1-Pipeline in diesem Monat bereits erheblich reduziert, weil es Verzögerungen bei der Reparatur von Anlagen von Siemens Energy gab. Habeck hat diese Lieferbeschränkung jedoch zuvor als politisch motivierten Schritt bezeichnet, mit dem Russland versuche, Unsicherheit zu schaffen und die Gaspreise zu erhöhen.

Der Minister bekräftigte heute, dass die von Russland gemeldeten technischen Probleme nur ein Vorwand seien, um die Lieferungen einzuschränken. „Alle sind sich einig, dass Nord Stream 1 jetzt 100 Prozent des Gases liefern könnte“, sagte er.

Die Bundesregierung hat in der vergangenen Woche den Alarmzustand für Probleme mit Gaslieferungen aus Russland ausgerufen, die zweite von drei Alarmstufen des Gasversorgungskrisenplans.

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Eckehard Steinmann

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