„Der gute Schutz unserer Binnengrenzen ist uns wichtig. Wir haben die Möglichkeiten zur Überwachung unserer Grenzen zu Österreich erweitert. Und angesichts der aktuellen Situation werden wir bei anderen Ländern ähnliche Maßnahmen ergreifen oder jedenfalls das Verborgene verstärken.“ „Kontrollen, die wir an den deutschen Grenzen organisieren“, sagte Scholz.
Die Innenminister des Landes Brandenburg und Sachsen fordern von Bundesinnenministerin Nancy Faeser die vorübergehende Wiedereinführung von Grenzkontrollen zu Tschechien und Polen. Das Abschlussdokument erwähnt die Grenzsicherung zu diesen Staaten nicht direkt, sieht aber die Wiederaufnahme der Kontrollen nach dem deutsch-österreichischen Grenzmodell vor.
„Je nach Situation wird die Bundesregierung nach Rücksprache mit den betroffenen Ländern der Bundesrepublik Deutschland das aktuelle Grenzkonzept zu Österreich auch an anderen deutschen Grenzen umsetzen“, heißt es im Abschlussdokument. Im Jahr 2015 führte Deutschland vorübergehend wieder stationäre Grenzkontrollen zu Österreich ein, die seitdem regelmäßig ausgeweitet werden. Diese Kontrollen sind nicht weit verbreitet, sondern eher zufällig, meist bei Schlüsselzügen.
Scholz sagte außerdem, dass die Bundesregierung den Ländern in diesem Jahr zusätzlich zu Pauschalzahlungen zur Steuerung der Migration 1 Milliarde Euro (23,5 Milliarden Kronen) zur Verfügung stellen werde. Da sich Scholz mit den Ministerpräsidenten der Länder vorerst nicht auf ein dauerhaftes Finanzierungssystem für die Betreuung von Migranten einigen konnte, wird die Entscheidung auf die November-Sitzung vertagt.
Die Zahl der Einwanderer in Deutschland wächst
Laut aktueller Statistik der Bundespolizei kamen im ersten Quartal mindestens 19.627 Einwanderer ohne die erforderlichen Dokumente nach Deutschland. Im Jahresvergleich ist es rund ein Drittel mehr. Im ersten Quartal des vergangenen Jahres nahm die deutsche Polizei 12.958 illegale Migranten fest.
Einige Migranten kommen über Polen und Tschechien nach Deutschland, um Kontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze zu entgehen. Nach dem Vorbild der deutsch-österreichischen Grenze möchten einige Länder die Überwachung an den Grenzen zu Tschechien, Polen und der Schweiz wiederherstellen, um das endgültige Dokument nach den Verhandlungen von Scholz mit den Regionen zu ermöglichen. Faeserova wurde von ihren Landeskollegen aus Brandenburg und Sachsen zu Kontrollen im Falle Tschechiens und Polens angefragt, Bayern hingegen strebt keinen Schutz der Grenzen zu Tschechien an.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte beim Treffen am Dienstag in Regensburg mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala (ODS), dass Bayern keine Überwachung der Grenze zu Tschechien verlange. Er begründete dies auch damit, dass die Tschechische Republik ihre eigenen Grenzen gut genug schütze. Die Vereinbarung von Scholz mit den Regionen am Mittwoch wurde von Bayern sowie Sachsen und Sachsen-Anhalt begrüßt. Das Trio dieser Bundesländer fordert in der Stellungnahme weitere Schritte, darunter die Erweiterung der Liste der sogenannten sicheren Staaten und eine klare Trennung des Asylverfahrens von der Arbeitsmigration. „Das Asylrecht darf nicht zum Einwanderungsrecht werden“, erklärten Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
„Die Tschechische Republik hat viel getan, um zu verhindern, dass Migrationsrouten über uns verlaufen“, sagte Fiala beim Treffen mit Söder am Dienstag. Er wies darauf hin, dass die aktuellen Zahlen zeigten, dass die tschechischen Maßnahmen greifen, da die wöchentliche Zahl der Einwanderer zuletzt im Zehnerbereich liege.
Laut einem auf der Website des Innenministeriums veröffentlichten Bericht hat die Polizei im ersten Quartal dieses Jahres 2.658 Flüchtlinge festgenommen, die sich illegal in der Tschechischen Republik aufgehalten hatten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg ihre Zahl um 35 Prozent. Die Polizei nahm 108 Personen beim Überqueren der Schengen-Außengrenze fest, weitere innerhalb und auf internationalen Flughäfen.
„Dezent charmanter Zombie-Experte. Hardcore-Unruhestifter. Web-Freak. Begeisterter Musikwissenschaftler.“