Die deutsche Polizei gab am Sonntag bekannt, dass sie einen Großeinsatz beendet habe, der am Samstagabend begonnen hatte, nachdem sie Informationen über eine mögliche Angriffsgefahr in Offenburg im Südwesten des Landes erhalten hatte. Einer der Festgenommenen wurde bereits freigelassen, der andere wird noch von der Polizei verhört. Zuvor hatte die Polizei am Samstag ein Einkaufszentrum in der westdeutschen Stadt Essen wegen Geheimdienstwarnungen vor einer drohenden Sicherheitsbedrohung geschlossen.
Essen – Deutsch Im Zusammenhang mit einem drohenden Anschlag auf einen Nachtclub in Offenburg im Südwesten des Landes hat die Polizei einen 20-jährigen Tatverdächtigen festgenommen. Das teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit. Aufgrund der Bedrohung starteten die Behörden am Sonntagabend einen groß angelegten Sicherheitseinsatz in Offenburg. Bereits am Samstagmorgen schloss die deutsche Polizei ein Einkaufszentrum in der westdeutschen Stadt Essen wegen einer Warnung der Geheimdienste vor einer drohenden Sicherheitsgefahr für den ganzen Tag.
Der in Offenburg festgenommene junge Mann soll den Anschlag auf die Diskothek im Internet angekündigt haben. Allerdings fand die Polizei bei dem Einsatz keine Waffen. Offenburg liegt im Bundesland Baden-Württemberg, etwa 50 Kilometer von der französischen Grenze entfernt.
Im nordrhein-westfälischen Essen geht die Polizei davon aus, dass ihr Eingreifen am Samstag einen Terroranschlag auf eines der größten Einkaufszentren Deutschlands verhindert hat. Nach Angaben der Agentur DPA, die sich auf Sicherheitsquellen beruft, hat der Fall einen islamistischen Hintergrund. Im Zusammenhang mit der Essener Alarmierung nahm die Polizei zwei Männer fest, verhörte sie und durchsuchte ihre Wohnungen.
Ein Polizeisprecher sagte, einer der Festgenommenen sei bereits am Samstagabend freigelassen worden, der andere sei noch nicht vernommen worden. Das Essener Einkaufszentrum werde am Montag normal öffnen können, da es keine Anzeichen dafür gebe, dass weiterhin Gefahr bestehe, sagte ein Polizeisprecher.
Nach Angaben der DPA-Agentur steckte hinter den Plänen für den Anschlag in Essen ein deutscher Kämpfer des Islamischen Staates, der über das Internet Kontakt zu mehreren Menschen in Deutschland aus Syrien aufgenommen hatte.
Die Bild-Zeitung berichtete, dass der syrische Kontaktmann auch mehreren Personen Anweisungen zur Herstellung der Bombe gegeben habe. Der Anschlag soll am Samstagnachmittag stattgefunden haben und die selbstgebauten Bomben seien offenbar in Rucksäcken versteckt gewesen und von Selbstmordattentätern in verschiedenen Teilen des Einkaufszentrums gezündet worden, so Bild.
Laut AFP schloss die Polizei auch den zentralen U-Bahnhof Limbecker Platz, an dem sich rund zweihundert Geschäfte befinden. Normalerweise besuchen samstags etwa 60.000 Menschen das Zentrum.
Nach Schätzungen deutscher Geheimdienste leben im Land etwa 10.000 radikale Islamisten, von denen rund 1.600 im Verdacht stehen, Gewalttaten begangen zu haben.
Die radikale Organisation IS übernahm letztes Jahr die Verantwortung für den Lkw-Angriff auf einen Berliner Weihnachtsmarkt, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen, darunter ein Mord Hamburg und der Selbstmordanschlag in Ansbach mit fünfzehn Verletzten sowie der Angriff eines Mannes mit einer Axt, der fünf Menschen in einem Zug in Bayern verletzte.
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