Deutschland räumt ein, im Fall des Neonazi-Terrors gegen türkische Einwanderer Fehler gemacht zu haben

Bundesinnenminister Horst Seehofer hat am Montag, den 1. November, eingeräumt, dass die Behörden bei der Untersuchung des Mordes an acht türkischen Einwanderern zwischen 2000 und 2007 schwere Fehler begangen haben.

„Wir haben zu spät gemerkt, dass all diese Morde von einer rechtsextremen Terrorzelle verübt wurden“, räumte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur ein.

„Wir waren zu lange auf dem rechten Auge blind“, sagte der konservative Politiker und fügte hinzu, dass diese bittere Tatsache anerkannt werden müsse, „auch wenn es wehtut“.

Die rechtsextreme Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) tötete in einer bis 2011 andauernden Welle von Hassverbrechen acht türkische Einwanderer, einen griechischen Staatsbürger und einen deutschen Polizisten.

Deutsche Polizei und Geheimdienste wiesen jahrelang jedes neonazistische Motiv für die Morde zurück und betrachteten stattdessen Einwandererfamilien als Verdächtige und befragten sie zu möglichen Verbindungen zu Mafiagruppen und Drogendealern.

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Deutsche Bürger erfuhren am 4. November 2011 von der Existenz und Rolle des NSU bei den Morden, als zwei Mitglieder der Gruppe nach einem gescheiterten Banküberfall angeblich Selbstmord begangen hatten. In seiner Wohnung fand die Polizei Beweise, die darauf hindeuteten, dass sie hinter den fremdenfeindlichen Morden steckten.

Der Skandal löste in Deutschland eine Debatte über institutionellen Rassismus aus und erhöhte den Druck auf Staatssicherheit und Geheimdienste, die seit langem dafür kritisiert werden, die Bedrohung durch die extreme Rechte zu unterschätzen.

Seehofer versicherte, die deutschen Behörden hätten aus Versäumnissen der Vergangenheit gelernt, Verwaltungsreformen durchgeführt und die Fähigkeiten der Sicherheitsbehörden im Kampf gegen Rechtsextremismus gestärkt.

Er fügte hinzu, dass die extreme Rechte auch heute noch eine große Bedrohung darstellt, mit Berichten, dass Rechtsextremisten in der Lage sind, ein breiteres Publikum zu erreichen und neue Anhänger zu gewinnen.

„Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass Rechtsextremismus die größte Sicherheitsbedrohung in Deutschland ist“, betonte der Minister.

*Aicha Sandoval Alaguna hat zu dieser Notiz beigetragen.


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Amal Schneider

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